Enge Fahrbahnen
Schnee erfordert „vollen Einsatz“: Wintereinbruch beschert sowohl Herausforderungen als auch Vergnügen
Der unerwartete Wintereinbruch brachte die Drensteinfurter am Sonntag offenbar nicht aus der Ruhe.
Drensteinfurt – Keine Einsätze meldete Frank Kronshage, stellvertretender Leiter der Feuerwehr Drensteinfurt, bis Sonntagmittag. Auch die Anrufe besorgter Bürger beim Ordnungsamt hielten sich in Grenzen. Lediglich der Bauhof war am frühen Sonntagmorgen ab 2 Uhr unermüdlich im Einsatz, um die Sicherheit auf den Straßen zu gewähren.
„Am schlimmsten sind die Schneeverwehungen“, sagte Bauhofleiter Thomas Schlüter. Besonders die Anlieger wissen nicht, wohin mit den Schneemassen. „Es ist gewaltig“, stellte er fest. Zuletzt habe es im Januar 2013 ähnlich viel Schnee auf einmal gegeben. Als die Mehrzahl der Drensteinfurter noch im Bett lag, machte sich um 2 Uhr in der Frühe der erste Trupp mit dem Schlepper los, um die Hauptstraßen zu räumen.
Bauhofmitarbeiter im vollen Einsatz
Gegen Mittag hatten die Bauhofmitarbeiter weitere zwei Male die Runde gedreht. Aufgrund des beständigen Schneefalls fuhren sie nachmittags erneut los.
„Es ist eine Herkulesaufgabe“, sagte Schlüter. „Wir sind im vollen Einsatz.“ Insgesamt elf Bauhofmitarbeiter waren mit fünf Schleppern mit Schneeschild und Streuer unterwegs. Eine Truppe sorgte an Fußgängerüberwegen, an denen keine Schlepper gelangen konnten, per Hand und Schneeschaufel für ein sicheres Durchkommen. In den Wohnstraßen räumten die Bauhoffahrzeuge nicht, hier sind die Anwohner dafür verantwortlich, dass die Straße frei wird.
Zu enge Fahrbahnen wegen Schnee
Genau hier kam es dann zu kleineren Problemen, berichtete Laura Volkmar, stellvertretende Leiterin des Ordnungsamtes. „Wenn Anwohner den Schnee vom Gehweg oder von der Einfahrt zu weit auf die Straße räumen, engt das die Fahrbahn ein“, sagte sie. Sinnvoller sei es, den Schnee auf dem eigenen Grundstück zu deponieren. Insgesamt hielten sich die Beschwerden aber in Grenzen.
Wenig zu tun hatten die Kameraden der Löschzüge. „Es ist ruhig“, stellte Frank Kronshage fest. Lediglich einmal seien sie gerufen worden, um den Rettungswagen zu unterstützen, der sich festgefahren habe. Beim Eintreffen des Einsatzfahrzeuges hatten die Rettungskräfte das aber schon selber geschafft.
Für die Mitarbeiter des Bauhofs, für Rettungskräfte, Polizei, Feuerwehr und Pflegedienste sind der Schneefall und die Straßenverhältnisse eine Herausforderung. Für die Anwohner bedeutete es, schon früh am Morgen Schnee zu schieben.
Spaß und Vergnügen dank Schneefall
Die Kinder hatten an der weißen Pracht aber ihre helle Freude. Kein Wunder, denn Gelegenheit zum Schlittenfahren gab es in den vergangenen Jahren eher nicht.
So verwunderte es nicht, dass einige ungeduldige Jugendliche schon in der Nacht mit dem Schlitten im Lambertusdorf unterwegs waren. Da jene Schlitten aber verbotenerweise am Auto befestigt waren, war es ein Glück, dass nichts passierte, weil zu dieser Zeit noch so gut wie kein Fahrzeug unterwegs war. Für Aufmerksamkeit sorgten dann am Vormittag noch Skifahrer, die sich ebenfalls von einem Fahrzeug ziehen ließen.
Gegenseitige Unterstützung bei Problemen
Nachbarschaftshilfe wurde im Lambertusdorf übrigens großgeschrieben. Wer mit seinem Auto stecken blieb, fand schnell helfende Hände, die bereitwillig das Fahrzeug in die richtige Richtung schoben.
Die Bauhofmitarbeiter bleiben, solange die Wetterlage anhält, in Bereitschaft. Regelmäßig studiert Thomas Schlüter die Wetter-App, um vorbereitet zu sein. Neben der Räumung der Straßen, so stellt er in Aussicht, werde der Bauhof am Montagmorgen den Schnee aus der Innenstadt holen, der am Wochenende nur zusammengeschoben wurde.