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Rat thematisiert Trinkwasser-Zapfstelle, Tempo-30-Zonen, Städtepartnerschaft und Ameker Platte

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Von: Linda Ehrhardt

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Eine öffentliche Trinkwasser-Zapfstelle soll es in Drensteinfurt geben.	Foto: dpa
Eine öffentliche Trinkwasser-Zapfstelle soll es in Drensteinfurt geben. © Carmen Jaspersen/dpa

Keine weiteren Tempo-30-Zonen, dafür eine kostenfreie Trinkwasser-Zapfstelle und grünes Licht für die Sanierung der Ameker Platte: Das entschieden die Ratsmitglieder der Stadt Drensteinfurt in ihrer jüngsten Sitzung.


Tempo-30-Zonen

Der Rat der Stadt hat die Anregung der Deutschen Umwelthilfe für mehr Tempo-30-Bereiche in Drensteinfurt einstimmig zurückgewiesen und ist damit dem Vorschlag der Verwaltung gefolgt. Die Deutsche Umwelthilfe hatte beantragt, die Stadt möge überall dort, wo es möglich ist, die Höchstgeschwindigkeit auf 30 Stundenkilometer reduzieren. Zum einen seien Anträge nach einer entsprechenden Gesetzesänderung in der Gemeindeordnung NRW nur noch von Einwohnern möglich, wozu die Deutsche Umwelthilfe nicht zähle, hieß es seitens der Verwaltung. Zum anderen, berichtete Bürgermeister Carsten Grawunder, gebe es in Drensteinfurt aktuell keine Möglichkeiten, weitere Tempo-30-Zonen einzurichten. „Wo sie möglich sind, sind sie eingerichtet“, so der Stadtchef.

Städtepartnerschaft

Im Nachgang des Besuchs aus Drensteinfurts Partnerstadt Ingré und dem italienischen Castel Maggiore Ende Juli freute Grawunder sich über die wieder aufgelebten Beziehungen. Zudem berichtete er, dass seitens der italienischen Vertreter der Wunsch einer dauerhaften Freundschaft geäußert worden sei, was auch von den Franzosen unterstützt werde. „Ein möglicher Schritt in diese Richtung könnte zum Beispiel die Unterzeichnung einer Absichtserklärung sein“, so Grawunder. Eine solche hatte es auch im Vorfeld der Städtepartnerschaft mit Ingré gegeben. Ein Besuch dort ist indes schon in Planung: Aktuell fassen die Organisatoren das Wochenende vom 19. bis 22. Mai 2023 ins Auge. Zuvor soll es weitere kleine Austausche und Besuche auf Vereinsebene geben.

Hotelentwicklungsplan

Ein Hotel in der Drensteinfurter Innenstadt – das ist bekanntlich Wunsch von Politik und Verwaltung. Mitte vergangenen Jahres hatte Adnan Azrak vom Büro Volz & Partner eine Potenzialanalyse im Rat vorgestellt und angeregt, ein Hotel im Landhausgaststil anzustreben, das mit 60 Zimmern auf Aktiv- und Kurzurlauber sowie auf kleine Tagungen und Seminare ausgerichtet sein soll. Das Thema sei „gebremst, aber nicht vergessen“, so der Stadtchef in der jüngsten Ratssitzung. Im April habe es Kontakt zu einem möglichen Investor gegeben, der grundsätzliches Interesse an Drensteinfurt als Hotelstandort signalisierte – aber nicht zum gegenwärtigen Zeitpunkt. Es gebe weiterhin wegen der unsicheren Entwicklung der Branche eine deutliche Zurückhaltung bei neuen Projekten, so Grawunder.

Trinkwasser-Zapfstelle

Die Grünen haben angeregt, auf dem Marktplatz eine öffentliche Trinkwasser-Zapfstelle einzurichten. „Ein einfacher Zugang für Trinkwasser im öffentlichen Raum stellt eine konkrete und sofort durchführbare Maßnahme dar und ist ein aktiver Beitrag zum Schutz der Menschen vor Dehydrierung aufgrund des Klimawandels“, heißt es im Antrag. Der Marktplatz soll dabei nur der erste Standort sein. „Es wäre schön, wenn die Stadt prüft, ob eine Trinkwasser-Zapfstelle auch an anderen Standorten wie zum Beispiel den Sportstätten möglich wäre“, so Uwe Eggert.

Zustimmung zu der Idee gab es von sämtlichen Fraktionen und der Verwaltung. Klimaschutzmanager Sebastian Schröder hat bereits Kontakt mit Netzbetreiber Gelsenwasser aufgenommen. „Gelsenwasser wäre bereit, das Projekt zu unterstützen“, berichtete er. Im Rahmen eines Wartungsvertrags würde das Unternehmen anfallende Arbeiten an der Anlage wie die monatliche Überprüfung auf Keime übernehmen. „Wir rechnen mit Kosten von rund 1200 Euro pro Jahr inklusive des Wasserverbrauchs.“ Bei der Installation von mehreren Zapfstellen sei zu überlegen, ob ein Betrieb in Eigenregie nicht sinnvoller sei.

Ameker Platte

Mehrheitlich hat sich der Rat dafür ausgesprochen, die angedachte und im Ausschuss für Stadtentwicklung, Bau und Umwelt vorgestellte Sanierung der Ameker Platte anzugehen. Lediglich die FDP stimmte mit Blick auf die möglichen finanziellen Risiken gegen die Planungen der Verwaltung, die einstige Gewerbefläche mithilfe einer Förderung durch den Verband für Flächenrecycling und Altlastensanierung (AAV) zu sanieren und möglicherweise anschließend in eine Fläche zur Wohnbebauung umzuwandeln. Bürgermeister Carsten Grawunder bestritt das finanzielle Risiko nicht, betonte aber auch: „Wir müssen die Altlasten dort wegbekommen, sonst bleibt die Fläche ewig so.“ Auch Bernhard Meyer (Grüne) verwies auf die Chance, das Gelände wieder auf Vordermann zu bringen.

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