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Neue geistliche Lieder und Gospels: Chor „conTAKT“ feiert 25-jähriges Bestehen

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Von: Mechthild Wiesrecker

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25 Jahre: So lange besteht der Chor „conTAKT“.
25 Jahre: So lange besteht der Chor „conTAKT“. © chor

Seit 2001 ist das Weihnachtssingen mit dem Chor conTAKT in der St.- Regina-Kirche zum Ende der Weihnachtszeit nicht mehr wegzudenken. Bei vielen Anlässen in Drensteinfurt ist der Chor, der in diesem Jahr sein 25-jähriges Bestehen feiert, eine feste Größe.

Drensteinfurt – Als die neun Sänger, begleitet von einer Gitarre, vor 25 Jahren als Kommunioneltern für die Erstkommunionkinder im Gottesdienst als Chor auftraten, schien es zunächst ein einmaliger Auftritt. Doch das Proben und Singen hatte den Teilnehmern so viel Spaß gemacht, dass sie sich nach den Sommerferien weiter trafen, um miteinander zu singen. So probten immerhin schon 16 Sänger alle 14 Tage gemütlich im heimischen Wohnzimmer. „Eine Sängerin trug immer selbst gestrickte Socken und es gab Schnittchen und Getränke“, schwelgt Sigrid von Looz in Erinnerungen.

Die Chorleitung übernahmen Susanne Renk als Dirigentin und Ulla Blanke als Pianistin. Schnell wurde dem kleinen Chor klar, dass eine Probe alle zwei Wochen zu wenig ist, so traf man sich fortan wöchentlich. Pastor Dieter Trockel hatte die Sänger seinerzeit gern „Spontichor“ genannt, doch Ende 1999 gab sich der Chor mit conTAKT einen richtigen Namen.

Proben immer mittwochs in ehemaliger Hauptschule

2001 war die Sängerschar auf mehr als 20 Mitglieder – davon vier Männer – angewachsen, zu viele für das heimische Wohnzimmer. Von da an fanden die Proben in der Alten Küsterei statt, wo es ein Klavier gab. Als auch der Raum nicht mehr reichte, zog der Chor ins Alte Pfarrhaus. Damals gab es den Anbau noch nicht, so probten die Sänger oben im Raum, wo zwar ein Klavier stand, aber auch ein mit Teppich ausgelegter Boden, der schlecht für die Akustik war.

2005 dann war der Chor so groß, dass erneut neue Räumlichkeiten gesucht wurden. „Die Stadt kam uns sehr entgegen, wir durften in der ehemaligen Hauptschule proben“, erinnert sich Ulla Blanke. Dort proben sie noch heute, jeden Mittwoch um 20 Uhr. „Das ist zentral, bequem, groß genug, einfach gut“, schwärmt die heutige Chorleiterin.

Männer sind gern gesehen

Auch wenn der Chor in der Vergangenheit schon mehr als 60 Mitglieder hatte, sind es heute immerhin noch 54 aktive Sängerinnen und Sänger. Sie sind zwischen 30 und 70 Jahre alt. Wie bei vielen anderen Chören sind auch beim Chor conTAKT die elf Männer in der Unterzahl. „Es dürfen gerne mehr Männer kommen“, gibt Ulla Blanke zu. Einen Aufnahmestopp für Frauen gibt es aber nicht mehr.

Imposantes Bild: Das Weihnachtssingen 2023 zeigt wie groß der Chor „conTAKT“ im Vergleich zu seinen Anfängen geworden ist.
Imposantes Bild: Das Weihnachtssingen 2023 zeigt wie groß der Chor „conTAKT“ im Vergleich zu seinen Anfängen geworden ist. © wiesrecker

Es kommt immer mal vor, dass Mitglieder aus Altersgründen ausscheiden, beruflich keine Zeit mehr haben oder wegziehen. „Fluktuation ist immer da“, erklärt die Chorleiterin. Darum habe sie sich gefreut, dass nach einer Mitgliederwerbung gleich acht neue Sänger gewonnen werden konnten. Notenkenntnisse sind keine Voraussetzung. Wer neu hinzukommt, erhält einen Platz zwischen erfahrenen Sängern und wird regelrecht von ihnen beschallt. „Das hat sich bewährt“, sagt das langjährige Mitglied Sigrid von Looz.

Gesungen werden neue geistliche Lieder, Taizé-Gesänge, mittlerweile auch Gospels und afrikanisches Liedgut. Ulla Blanke, die nach dem Weggang von Susanne Renk im Jahr 2012 die Chorleitung allein innehat, schlägt auf der Chorversammlung die Lieder vor.

Vier bis fünf Auftritte absolviert der Chor conTAKT im Jahr. Neben dem Weihnachtssingen gehört auch die Andacht am Mittwoch in der Karwoche seit mehr als zehn Jahren zum festen Programm. Dazu kommen Auftritte in Schützengottesdiensten, beim Friedensgebet, beim Rudelsingen oder bei anderen besonderen Anlässen.

Ein Highlight für den Chor „conTAKT“: die Teilnahme an der zentralen Firmfeier im Dom zu Münster. Gleich drei Firmungen durften der chor musikalischbegleiten.
Ein Highlight für den Chor „conTAKT“: die Teilnahme an der zentralen Firmfeier im Dom zu Münster. Gleich drei Firmungen durften der Chor musikalisch begleiten. © chor

Eine Zusage für einen Auftritt gibt die Chorleiterin erst, wenn bei der Online-Umfrage genügend Sänger ihre Zusage gegeben haben. „Wenn conTAKT singt, wird ein Chor erwartet, kein Chörchen“, erklärt sie. Ein Highlight war für den Chor die Teilnahme an der zentralen Firmfeier im Dom zu Münster. Gleich drei Firmungen durften sie mit ihrem Gesang begleiten. „Das war eine Herausforderung, der Soundcheck, die hallige Aukustik – aber es hat Spaß gemacht“, erinnert sich Ulla Blanke.

Besonders schön waren aber auch die Chorfahrten, ins Sauerland und nach Aachen, die Fahrradtouren, das Rudelsingen in Münster, das gemeinsame Grillen und die Stimmbildungen. Ein Höhepunkt ist die alljährliche Ganztagesprobe als Vorbereitung auf das Weihnachtssingen.

Combo unterstützt Chor bei Auftritten

Eine Besonderheit des Chores ist die kleine Combo, die die Sänger bei den Auftritten unterstützt und die aus verschiedenen Instrumentalisten besteht. Trompete, Querflöte, Cajon, Gitarren und Kontrabass gehörten schon dazu. Viele der Musiker haben eine persönliche Bindung zu den Chorsängern.

„Ein besonderer Glücksfall für uns ist Heiner Eckervogt“, hebt der langjährige Tenorsänger Ludwig Flöter hervor. „Heiner kann einfach alles“, versichert er. Der Drensteinfurter ist nicht nur bei der musikalischen Begleitung dabei, sondern er ist auch für den guten Sound und die Beleuchtung verantwortlich.

Triumvirat: Ulla Blanke (von links), Ludwig Flöter und Sigrid von Looz gehören zu den führenden Köpfen des Chors „vonTAKT“.
Triumvirat: Ulla Blanke (von links), Ludwig Flöter und Sigrid von Looz gehören zu den führenden Köpfen des Chors „vonTAKT“. © chor

In der schwierigen Corona-Zeit durften die Sänger auf seinem Hof proben, dort war Platz, sodass alle mit Abstand sitzen konnten. „Das war keine effektive Probe, aber gut für die Seele“, erklärt Ulla Blanke. Vielleicht habe der Chor darum durch Corona keine Sänger verloren.

Als Glücksfall bezeichnet Flöter aber auch seine Chorleiterin. „Ulla macht das ehrenamtlich, hat eine enge Bindung zum Chor und hält die Sänger zusammen, das ist eine besondere Gabe.“ Sigrid von Looz fügt an: „Man kümmert sich untereinander.“ Tatsächlich seien durch den Chor schon viele Freundschaften entstanden. Und sie sei sehr froh, dass Ulla Blanke auch immer bereit sei, Sonderproben oder Einzelproben anzubieten.

Einnahmen des Weihnachtssingens immer gespendet

Weil kein Chorleiter bezahlt werden muss, kann das Geld, das beim Weihnachtssingen eingenommen wird, komplett gespendet werden. Viele Jahre unterstützt der Chor auf diese Weise überwiegend Projekte aus Drensteinfurt, wie die Marga Kamphus-Stiftung, die Tafel, das Hospiz, das Luwero-Uganda-Projekt oder das Sommercamp. Hinweise von Sängern, die aus Sendenhorst, Ascheberg, Münster und den drei Ortsteilen kommen, werden dabei gerne aufgegriffen.

Fragt man Ulla Blanke, was sie sich für die Zukunft wünscht, antwortet sie spontan: „Ich freue mich, wenn wir alles so erhalten können“, dann ergänzt sie schmunzelnd: „Vielleicht ein paar mehr Männerstimmen.“ Und dann verrät sie doch noch einen Wunsch: „Ich hätte gerne einmal eine Probe, bei der keiner fehlt.“

Sommersingen

Am 4. Juni um 17 Uhr lädt der Chor anlässlich der Jubiläumsfeier zu einem lockeren, zwanglosen und musikalischen Sommersingen mit der Gemeinde in die St.-Regina- Kirche ein. Gemäß dem Motto „Gemeinsam Singen macht Freude“ wird es ein „Best of neuer geistlicher Lieder geben“ außerdem werden bekannte Gemeindelieder gesungen. Der Eintritt ist wie bei allen Konzerten des Chores frei. Anschließend sind alle zu einem gemütlichen Ausklang vor der Kirche eingeladen.

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