Griechischer Folk begeistert 100 Zuhörer in der Alten Post

DRENSTEINFURT - Eine Reise durch die griechische Musiklandschaft erwartete die Zuhörer am Freitagabend im Rahmen der Folk-Live-Reihe in der Alten Post.
Kostas Antoniadis, ein einzigartiger Vertreter griechischer Musik in Deutschland, präsentierte gemeinsam mit seinem Sohn Stratos Antoniadis und dem Akkordeonspieler George Bakalidis ein einfühlsames Konzert.
Virtuos und temperamentvoll demonstrierte Kostas Antoniadis sein Spiel auf der Bouzouki, einer mit drei oder vier Doppelsaiten bespannten Langhalslaute. Dabei flogen seine Finger über die Saiten, begleitet vom virtuosen Gitarrenspiel seines Sohnes und dem harmonischen Spiel des Akkordeons. Direkt zu Beginn zeigten sie, dass sie nicht nur meisterhaft ihre Instrumente beherrschen, sondern sich auch auf die Kunst der Komposition verstehen. So war das Einstiegslied gleichsam eine gelungene Premiere.
Der puren Lebensfreude gepaart mit südländischem Charme der Musiker konnte sich niemand der rund 100 Zuhörer entziehen. Von Liebe und Herzschmerz, dem griechischen Volk, dem blauen Meer und den bunten Tavernen handelten ihre Lieder. Dabei machte es Freude, dem Gesang des Vater-Sohn-Duos zuzuhören. Zwischen den einzelnen auf Griechisch gesungenen Liedern informierte Stratos Antoniadis in perfektem Deutsch über den Inhalt der Lieder. Mit vielen Komplimenten und der ihm eigenen Freundlichkeit zog Kostas Antoniadis das Publikum in seinen Bann.
Ob mit einer Rhapsodie, die, so der Bouzoukispieler, „ein wenig kretisch verändert wurde“, oder einem Musikstück aus Kleinasien - es gab bei weitem nicht nur die übliche Touristen-Folklore zu hören. Mit den eher weniger bekannten Liedern quer durch alle Stilrichtungen fühlte sich das Publikum förmlich in die griechische Heimat des Ensembles versetzt.
Neben der reich verzierten Bouzouki, zeigte Kostas Antoniadis sein Können auch beim Spiel der Baglam. Dieser Miniaturausgabe der großen Bouzouki entlockte er ein verblüffendes Klangvolumen beim Spiel des griechischen Blues, dem sogenannten Rembetiko. Das Instrument stamme aus der Zeit, in der das Spiel der großen Bouzouki in Griechenland verboten war, informierte Stratos Antoniadis: „So ein kleines Instrument konnte man leicht verstecken.“
Seit 50 Jahren arbeitet der in Nordgriechenland geborene Kostas Antoniadis als Berufsmusiker. Vater und Sohn treten seit 25 Jahren gemeinsam auf. Der Akkordeonist Bakalidis zeigte sich als ideale Ergänzung des Duos zum Trio. Mit tosendem Applaus drückte das Publikum seine Begeisterung aus.
Zum Abschluss der aktuellen Folk-Live-Reihe spielt am 6. März um 20 Uhr die Band „An Rinn“ traditionellen irischen und schottischen Folk in der Alten Post. - mew