An einer Alternative wird gearbeitet
Minilon und Halli-Galli sind abgesagt
Drensteinfurt - Dass die beiden Großveranstaltungen im Drensteinfurter Ferienprogramm nicht wie üblich würden stattfinden können, damit war schon länger gerechnet worden. Öffentlich ausgesprochen indes war das bis jetzt nicht. Doch jetzt ist es offiziell: Minilon und Halli-Galli sind abgesagt.
die beiden Großveranstaltungen im Drensteinfurter Ferienprogramm nicht wie üblich würden stattfinden können, damit war schon länger gerechnet worden. Öffentlich ausgesprochen indes war das bis jetzt nicht. Doch jetzt ist es offiziell: Minilon und Halli-Galli sind abgesagt. „Wir wollten nicht die schlechte Nachricht verkünden, ohne auch eine gute nachschieben zu können“ erklärt Bürgermeister Carsten Grawunder, warum die Stadt Drensteinfurt erst jetzt mit der Information an die Öffentlichkeit geht. Und dazu habe man zunächst Entscheidungen auf Landesebene abwarten müssen. Die gibt es jetzt. Und damit eine gewisse Planungssicherheit. Im Hintergrund feilt das Team um Jugendpfleger Rüdiger Pieck aber schon seit Wochen an Alternativen. Details sind zwar noch nicht spruchreif, aber der Rahmen steht.
Angebote strikt getrennt
So sollen in diesem Jahr die Angebotsformen „Betreuung“ und „Freizeitgestaltung“ strikt getrennt werden. Räumlich wie organisatorisch. Bei Halli-Galli und Minilon ist beides durch die Kooperation von OGS und außerschulischer Jugendarbeit seit vielen Jahren eng verknüpft.
Im Zentrum der Freizeitgestaltung wird der Kulturbahnhof stehen. „Durch den Umzug machen wir deutlich, dass in diesem Jahr alles anders ist. Dann kommen erst gar keine Erwartungen auf, die wir hinterher nicht erfüllen können.“ Aber auch dem Schutz vor der Verbreitung des Coronavirus dient die Verlegung an einen anderen Ort: „So halten wir die betreuten Kinder räumlich auseinander, die Gruppengrößen bleiben überschaubar, Ansteckungswege leichter verfolgbar“. Wo also Gemeinsamkeit sonst ausdrücklich erwünscht ist, wird sie in diesem Jahr weitgehend vermieden.
Der Kulturbahnhof als zentraler Veranstaltungsort hat aber noch einen weiteren Vorteil: Hier gibt es bereits ein detailliertes Hygienekonzept, dass sich seit zwei Wochen im Betrieb der Musikschule und der VHS bewährt. Mit den gleichen Regeln sollen hier auch die Veranstaltungen im Ferienprogramm durchgeführt werden.
Angebote nur in kleinen Gruppen
Über denen steht als große Überschrift der Begriff „Kleinteiligkeit“. Angebote gibt es ausschließlich in kleinen Gruppen. In der Regel sind das fünf Kinder und ein Teamer. Bei Angeboten außerhalb können es schon mal zehn Kinder und zwei Betreuer werden. Die meisten Angebote werden auch nicht länger als zwei oder drei Stunden dauern. Rüdiger Pieck: „Unser Ziel ist es, dass in den kommenden Sommerferien möglichst viele Kinder im Ferienprogramm mitmachen können.“ Pieck ist sich aber sicher, dass der Bedarf in Sachen Feriengestaltung in diesem Jahr trotzdem groß sein wird. Das sieht auch Bürgermeister Grawunder so: „Aktuell sind viele Familienurlaube unsicher. Eltern haben ihre Urlaubstage verbraucht und benötigen Unterstützung. Kinder und Jugendliche suchen nach der langen Isolation in der eigenen Familie den Kontakt zu Gleichaltrigen.“ Deshalb sei es ihm auch wichtig, dass es in diesem Jahr ein Ferienprogramm gebe. In anderen Kommunen sei dieses bereits komplett abgesagt. Andere bastelten an virtuellen Konzepten. „Das ist nicht unser Weg. Nach den Wochen voller Homeschooling am Computer wollen wir – im Rahmen der Möglichkeiten – wieder echte menschliche Kontakte erlebbar machen.“
Statt Halli-Galli in der ersten Ferienwoche nun Kuba-Galli – mit zahlreichen Angeboten in den klassischen Bereichen Spiel, Sport und Basteln. Nur ein Wechsel von einem Angebot zum anderen ist in diesem Jahr eben nicht möglich.
In der zweiten Ferienwoche ein dörfliches Kubalon anstelle der Großstadt Minilon. Verkürzt auf drei Tage, ohne Kino und Freizeitpark, und natürlich ohne Arbeitsamt. Ein Wechsel von einem Beruf in den anderen wird auch hier nicht möglich sein. Dafür soll die Minispielstadt gleich viermal angeboten werden. Das Baucamp in der dritten Ferienwoche soll wie geplant stattfinden. Natürlich mit mehr Abstand und festen Bauteams. In der vierten Ferienwoche geht es vor allem raus ins Grüne. Vorgesehen sind viele erlebnispädagogische Aktivitäten.
Kooperationspartner sind eingeladen
Für die fünfte und sechste Ferienwoche hat die Stadt Drensteinfurt die Pfarrei St. Regina und den Drensteinfurter Sonnenstrahl eingeladen, ihre geplanten Veranstaltungen unter den neuen Bedingungen umzusetzen. Es könnte also skiff@home geben, oder eine Gallische Olympiade im Miniaturformat. Endgültig entschieden oder gar geplant ist auch hier noch nichts. Bei aller Vielfalt im Ferienprogramm, eines ist klar: Teilnehmen können Kinder in diesem Jahr nur nach verbindlicher Anmeldung. Schließlich muss immer nachvollziehbar bleiben, wer mit wem Kontakt hatte.
Ein Programmheft wie sonst wird es in diesem Jahr nicht geben.
Einzelheiten über alle Veranstaltungen finden Kinder und Eltern auf der Anmeldeseite, die die Stadt Drensteinfurt seit einigen Jahren dafür zur Verfügung stellt:
www.drensteinfurt.ferienprogramm-online.de