Und doch, so habe er festgestellt, sei der Besucherstrom an normalen Badetagen relativ mau. Einen genauen Grund kann Willuweit nicht benennen. „Das wäre Kaffeesatzleserei“, sagt er. Vermutlich sei es ein Resultat aus Corona, Urlaubszeit, Reiselust und der allgemein sehr angespannten Situation. Hinzu kämen die vermehrten finanziellen Belastungen und die allgemeine Verunsicherung.
Kein Flohmarkt und Nachtschwimmen
Bedauerlicherweise werde es Sonderveranstaltungen, wie das beliebte Nachtschwimmen, den Flohmarkt oder den „Erlbathlon“, die gewöhnlich als Besuchermagnete die Zahlen in die Höhe treiben, in diesem Jahr nicht geben. „Es fehlt schlicht und einfach am Personal“, spricht Willuweit klare Worte.
Schlussendlich sei er froh, trotz Corona-Ausfällen, den normalen Badebetrieb aufrechterhalten zu können. Gerade beim Nachtschwimmen seien Rettungsschwimmer erforderlich und auch für die Kasse müsste zusätzlich Personal bereitstehen.
Viele Gäste von außerhalb
An Spitzentagen mit hohen Temperaturen käme wie erwartet eine Vielzahl Schwimmlustige ins Bad. So am Dienstag, 28. Juli, als am Abend 4 208 Besucher gezählt wurden. Auffällig sei, dass an solchen Tagen die Mehrzahl der Gäste von auswärts käme. „Da kennt man tagsüber kaum jemanden“, so sein Eindruck. Erst am Abend kämen die Drensteinfurter dann ins Bad.
Ölheizung nur zum Saisonstart und -ende
Die Wassertemperatur im Becken beträgt aktuell 25 Grad Celsius. Geheizt wird nicht, nur die Solarzellen sind aktiv. „Bei uns ist im Moment alles regenerativ“, so der Schwimmmeister. Lediglich zu Anfang der Saison habe man etwas Öl verbraucht, vermutlich werde man auch zum Ende zuheizen müssen.
„Alles unter 24 Grad ist zu kalt, es sei denn, die Außentemperatur steigt über 30 Grad“, gibt Willuweit zu. Die Forderungen einiger Politiker, angesichts der Energiekrise das Schwimmbad nicht zu heizen, um kein Öl zu verbrauchen, kann er nicht nachvollziehen.
Dann zählt er auf: „Sollten wir das so praktizieren, gibt es kein Schulschwimmen, keinen Vereinssport, keine Schwimmkurse und einen drastischen Rückgang der Besucherzahlen“, resümiert er.
Wärmepumpe als regenerative Lösung
Schlussendlich wäre eine Wärmepumpe, deren Elektrik von der Solaranlage gespeist wird, die optimale und regenerativste Lösung. Da stelle sich nur die Frage, ob die Politik die Anschaffungskosten mittragen möchte. Über kurz über lang sei das aber die vernünftigste Lösung, so seine Einschätzung.
Im Großen und Ganzen ist Andreas Willuweit bisher mit der Saison zufrieden. „Die neuen Umwälzpumpen laufen top. Die Gäste sind zufrieden und wir haben viele sonnige Tage, auch wenn noch Luft nach oben ist“, dann fügt er an: „Es hätte schlimmer kommen können.“
Öffnungszeiten Erlbad
Montag 12 - 20 Uhr
Dienstag 6.30 - 20 Uhr
Mittwoch 8 - 20 Uhr
Donnerstag 6.30 - 20 Uhr
Freitag, Samstag, Sonntag und an Feiertagen jeweils 8 - 20 Uhr
Im September wird kein Frühschwimmen mehr angeboten.