St.-Lambertus-Kirche zu Ostern noch nicht wieder geöffnet

Die Renovierung der St.-Lambertus-Kirche schreitet nur langsam voran, sodass das Gotteshaus nicht wie erhofft bereits zu Ostern wieder für die Gemeinde geöffnet werden kann. Die gute Nachricht: Die erforderliche Mindestspendensumme als Eigenanteil der Gemeinde ist erreicht.
Walstedde – Für die Beleuchtungs- und Akustik-Ausstattung wird es demnächst in Kooperation mit der Volksbank einen eigenen Spendenaufruf geben.
Das Innere der Lambertuskirche bietet ein ungewohntes Bild: Das große Kirchenschiff ist von vorn bis hinten und von oben bis unten von den Rohren der Gerüste durchzogen, die bis vor Kurzem noch den Außenanstrich ermöglicht hatten. Der Boden ist mit Pappe belegt, die Stufen zum Altar sind sorgsam abgeklebt. Der Altar, die Orgel und der Beichtstuhl sind dick verpackt. Dort, wo normalerweise das historische Kreuz zu finden ist, sieht man im Moment lediglich die Befestigung. Es ist ein ebenso imposanter wie ungewohnter Anblick.
Weiter im Pfarrheim und in der Kapelle
Pfarrer Jörg Schlummer, der am Dienstagmorgen gemeinsam mit Küster Alfons Wrocklage durch die Kirche führt, muss mit Bedauern feststellen, dass der avisierte Fertigstellungstermin zu Ostern nicht eingehalten werden kann. Das wichtigste Fest im Kirchenjahr können die Gläubigen aber dennoch feiern. Alle großen Messen, wie die Feier der Osternacht und die Karfreitagsliturgie, finden in der Regina-Kirche in Drensteinfurt statt. Die übrigen Messen werden, wie schon zum Weihnachtsfest, im Pfarrheim und in der Georgskapelle in Ameke angeboten.
Die Architektin hat uns Hoffnung gemacht, dass wir die Erstkommunion im Mai in der frisch renovierten Kirche feiern dürfen.
„Die Architektin hat uns Hoffnung gemacht, dass wir die Erstkommunion im Mai in der frisch renovierten Kirche feiern dürfen“, stellt der Pfarrer in Aussicht.

Bis dahin steht noch eine Menge Arbeit an. „Aktuell werden Elektroarbeiten für die neue Beleuchtungs- und Beschallungsanlage durchgeführt“, berichtet Schlummer. Für die Leitungen müssen einige Schlitze in die Wände gefräst werden, weiß Wrocklage. Ehe solche staubenden Arbeiten nicht abgeschlossen sind, könne mit den Malerarbeiten nicht begonnen werden, ergänzt der Pfarrer. Bis dann die zahlreichen Eimer Farbe vermalt und die Wände wieder in frischem Weiß erstrahlen, wird angesichts der großen Fläche einige Zeit vergehen.
17 .970 Euro durch Spenden und Kollekten
Für den Pfarrer gibt es aber trotz der Verzögerung einen Grund zur Freude: „Wir sind zufrieden und dankbar, dass bisher 17 .970 Euro durch Einzelspenden und in Kollekten in der gesamten Pfarrei gespendet wurden“, berichtet er. Damit sei der erforderliche Eigenanteil der Gemeinde an der insgesamt 400.000 Euro teuren Renovierungsmaßnahme eingegangen. Der übergroße Teil werde aus Kirchensteuergeldern des ganzen Bistums beglichen.
Jetzt stehen noch die Kosten für die dringend erforderliche neue Akustik- und Beleuchtungsanlage an, dafür sei erneut die Hilfe der Gemeinde erforderlich. Über ein „Crowdfunding“, auf Deutsch auch Schwarmfinanzierung oder Gruppenfinanzierung, will die Gemeinde das Geld gemeinsam mit der Volksbank zusammenbekommen, erklärt Schlummer. Dazu erfolgt demnächst seitens der Gemeinde noch ein separater Aufruf mit genauen Informationen.

Während der Renovierungsarbeiten gibt es einige Herausforderungen. Die historische Orgel der Münsteraner Firma Fleiter aus dem Jahr 1876 muss komplett zerlegt, überarbeitet und wieder zusammengebaut werden. Auch soll der Taufstein einen neuen Platz direkt am Eingang im Turmgebäude bekommen. Dazu wird es weitere kleinere Veränderungen geben. Unter anderem erhalten die Bilder zum Teil einen anderen Platz.
Auch die Dachrinnen und Fallrohre, die bis in den Boden reichen, sind reparaturbedürftig. „Die Rohre im Innern der Erde müssen teilweise neu verlegt werden“, informiert der Küster. Aus diesem Grund wird der Bauzaun wohl noch einige Zeit nach der Fertigstellung des Kircheninnenraums und der Öffnung der Kirche für die Gemeinde erhalten bleiben.
Ergebnisse des Dendrochronologen liegt noch nicht vor
Ganz zum Schluss, wenn das Wetter es zulässt, soll auch der Turm seinen neuen Anstrich erhalten.
Wer darauf wartet, das genaue Alter des Kreuzes zu erfahren, muss sich noch etwas gedulden. „Bisher liegen uns noch keine Ergebnisse des Dendrochronologen vor, der die kürzlich durchgeführte Computertomografie des Kreuzes auswerten wird“, sagt Pfarrer Schlummer.