Drensteinfurt – Mehr als 43.000 Autos im Kreis Warendorf sind von den geplanten Dieselfahrverboten in NRW betroffen. Sie können ihre Diesel der Schadstoffklassen Euro 1 bis 5 im Kreis sowie in Münster und Hamm zwar ohne Einschränkung nutzen; die Einfahrt in Teile von Essen, Gelsenkirchen und Köln ist ihnen aber künftig verwehrt.
Die SPD hatte im Landtag per Kleiner Anfrage wissen wollen, wie viele Autofahrer im Bundesland von den Diesel-Fahrverboten betroffen sind. Etwas mehr als drei Millionen Diesel-Pkw gibt es nach Angaben des Kraftfahrzeugbundesamtes in Nordrhein-Westfalen, davon entfallen etwa 2,2 Millionen auf die betroffenen Schadstoffklassen Euro 1 bis 5, das sind 70 Prozent.
In der als sauber eingestuften Klasse Euro 6d-temp waren zum Stichtag 1. Juli 2018 landesweit gerade einmal 5.256 Autos registriert. Im Kreis Warendorf ist der Anteil der Schadstoffklassen 1 bis 5 am Dieselfuhrpark mit 79,1 Prozent höher als im Landesdurchschnitt.
43.427 Autos mit diesen Schadstoffklassen führt das Kraftfahrbundesamt für den Kreis auf: 302 für die Klasse Euro 1, 2.511 für die Klasse Euro 2, 7.052 für die Klasse Euro 3, 12.568 für die Klasse 4 und 20.994 für die Klasse Euro 5.
Nicht von den Fahrverboten betroffen sind Fahrzeuge mit einem Euro-6-Diesel: Das sind immerhin 11.218 im Kreis Warendorf. 256 sind sonstige. Wie viele Autos im Kreis zur besten Schadstoffklasse Euro 6d-temp gehören, geht aus den Daten des Kraftfahrbundesamtes nicht hervor.
In Drensteinfurt waren nach Angaben der Flensburger Behörde am 1. Januar 2018 9.291 Pkw zugelassen; über die Aufteilung in Antriebsarten und Schadstoffklassen auf kommunaler Ebene gab es keine Angaben. Da aber auf Kreisebene etwa jeder vierte Pkw von einem Fahrverbot betroffen ist, dürfte es auch in Drensteinfurt ähnlich sein. Demnach dürften etwa 2.400 Fahrzeuge aus dem Ort nicht mehr in die Zonen mit Fahrverboten fahren.
Mit Problemen müssen Autofahrer von Dieselfahrzeugen in mehreren NRW-Städten rechnen, in denen Gerichte Fahrverbote verhängt haben. Dazu gehören Essen, Gelsenkirchen, Köln und Bonn. Die Dieselfahrverbote sollen im Laufe dieses Jahres in Kraft treten, wie sie kontrolliert und wie Verstöße geahndet werden, steht aber noch nicht fest.
Die Deutsche Umwelthilfe hatte die Städte wegen langfristig überschrittener Stickoxidgrenzwerte verklagt. Münster und Hamm sind nicht betroffen.