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Diese Orgel ist der heimliche Favorit von Miriam Kaduk

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Von: Mechthild Wiesrecker

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Seit 2002 arbeitet sie für die Kirchengemeinde St. Regina: Miriam Kaduk.	Foto: Wiesrecker
Seit 2002 arbeitet sie für die Kirchengemeinde St. Regina: Miriam Kaduk. © Wiesrecker

Einen besonderen „Geburtstag“ feiert Miriam Kaduk in diesem Monat. Seit 20 Jahren ist sie als Kirchenmusikerin in der St.-Regina-Gemeinde tätig. „Die Jahre sind unglaublich schnell vergangen“, sagt sie rückblickend.

Drensteinfurt – Ihre erste Stelle trat Kaduk in Alpen am Niederrhein an, nachdem sie im Jahr 2000 in Aachen ihren Orgel-A-Schein erfolgreich absolviert hatte. Aus familiären Gründen zog es sie zwei Jahre später ins Münsterland. Dort bewarb sie sich auf die Stelle der Kirchenmusikerin in Drensteinfurt. „In Alpen hatte ich gute Erfahrung mit der Kombination von zwei Gemeinden gemacht, in Drensteinfurt war es mit Walstedde ähnlich“, erinnert sie sich.

Mit Pastor Matthias Hembrock und dem Team habe sie sich sofort gut verstanden, doch das genügte nicht, um die Stelle zu bekommen, denn es gab weitere Bewerber. Zuerst musste Kaduk ihr Können unter Beweis stellen. Eine Probe mit dem Kirchenchor, ein Vorspiel und an einem Wochenende in den Messen die Orgel spielen – das meisterte sie mit Bravour und bekam den Zuschlag. Obwohl sie bereits gut ausgebildet war, fuhr Kaduk bis 2005 regelmäßig nach Paris, um an der Schola Cantorum ein Aufbaustudium zu absolvieren.

Große Aufgabe

Als Miriam Kaduk die Stelle antrat, gab es zwei Kirchenchöre, aber keine Kinder- und Jugendchöre. Für die Kantorin eine große Aufgabe, die sie bis heute mit großem Erfolg geschafft hat. 143 Kinder und Jugendliche und 75 Erwachsene singen wöchentlich bei ihr.

Sechs Kinderchorgruppen in Kooperation mit den drei Grundschulen und ein Jugendchor sind unter ihrer Leitung entstanden. „Die Arbeit mit den Kindern macht mir viel Freude“, sagt sie. 2003 gründete sie das Vokalensemble „DiWerse Voci“.

Meine Arbeit ist nie gewöhnlich, sie ist abwechslungsreich und es gibt immer mal wieder neue Angebote.

Miriam Kaduk

Die ersten Jahre, nachdem die beiden Kirchenchöre St. Cäcilia aus Drensteinfurt und Lambertuschor aus Walstedde 2004 zusammengelegt wurden, hat sie als schwierig erlebt. „Eigentlich wollte niemand fusionieren, daher fehlte es an Akzeptanz“, sagt sie. Diese Zeit sei aber lange vorbei, im Kirchenchor „Cantate Domino“ singen Leute aus beiden Gemeinden harmonisch zusammen. „Im Kirchenchor ist Platz für jeden Sänger jeden Alters“, versichert sie.

Was sie immer wieder aufs Neue begeistert, sind die drei historischen Orgeln, auf denen sie spielen darf und deren Renovierung sie mitbegleitet hat. Dabei, so verrät sie schmunzelnd, sei die Orgel in Walstedde ihr heimlicher Favorit.

Man sitzt immer auf heißen Kohlen.

Miriam Kaduk

Weniger optimal erlebt sie die Messen am Wochenende, wenn sie in Walstedde, Rinkerode und Drensteinfurt die Gottesdienste an der Orgel begleiten muss, die Zeiten aber so getaktet seien, dass es in Stress ausarte. „Man sitzt immer auf heißen Kohlen“, versucht sie zu erklären. Sie würde bei gutem Wetter auch gerne mit dem Fahrrad fahren, das sei aber aus zeitlichen Gründen gar nicht möglich.

„Meine Arbeit ist nie gewöhnlich, sie ist abwechslungsreich und es gibt immer mal wieder neue Angebote“, begeistert sich die Organistin. Dazu zählen einige Highlights wie der ZDF-Fernsehgottesdienst, große Chor- und Orchestermessen mit dem Kirchenchor und dem Vokalensemble und besonders auch das jährliche große Kindermusical mit dem Mini- und Maxichor mit über 100 Mitwirkenden und einer Liveband.

Neue Sänger gewonnen trotz Corona

Die vergangenen Monate waren gerade für Musiker nicht leicht. „Ich bin froh, dass wir Corona gut überstanden haben und sogar neue Sänger gewinnen konnten“, sagt Miriam Kaduk zufrieden.

Vielleicht auch deshalb schaut die Kirchenmusikerin erwartungsvoll optimistisch in die Zukunft. Im kommenden Jahr steht die Tango-Messe von M. Palmeri als verschobene Jubiläumsmesse des Kirchenchores auf dem Programm und am 30. April in der St.-Regina-Kirche das Kindermusical „Bartimäus ein wunderbarer Augenblick“. Es bleibt also viel zu tun für Miriam Kaduk.

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