Carolin Partu neue Inhaberin der Stadt-Apotheke in Drensteinfurt

Eine Apotheke gibt es am Honekamp schon seit dem Jahr 1842. Aus der damaligen Hirsch-Apotheke wurde die Stadt-Apotheke, die in den vergangenen 33 Jahren vom Ehepaar Erika und Lothar Schäfer geleitet wurde. Zum Jahresanfang hat die Pharmazeutin Carolin Partu die Traditions-Apotheke als neue Inhaberin übernommen.
Drensteinfurt – Partu hat sich mit der Übernahme der Stadt-Apotheke einen lang ersehnten Wunsch erfüllt. „Ich bin auf dem Westwall groß geworden und mit dem Ort verwurzelt“, sagt sie.
Die Stadt-Apotheke sei schon immer die Stamm-Apotheke ihrer Familie gewesen, erinnert sie sich. Jetzt komme sie gerne in ihre Heimat zurück, um dort etwas für die Menschen, von denen sie viele persönlich kennt, zu bewegen. Der Name „Partu“ ist vielen Stewwertern bekannt, hat doch ihre Mutter Bärbel Partu Generationen von Kindern als Sozialpädagogin in der Kardinal-von-Galen Grundschule begleitet.
Abitur am Kant-Gymnasium in Hiltrup
Dass sie einmal selbst in einer Apotheke stehen würde, hätte Carolin Part anfangs nicht gedacht. Selbst nach ihrem Abitur am Kant-Gymnasium in Hiltrup stand ihr Berufswunsch nicht konkret fest. „Ich wusste nur: Ich möchte was mit Naturwissenschaften machen, das lag mir und interessierte mich“, sagt sie. Zuerst habe sie an ein Medizin-Studium gedacht, dann aber als sie von einem Bekannten hörte, der nach dem Pharmaziestudium eine gute Stelle bekommen hatte, sich mit diesem Studiengang beschäftigt. Sie habe sich dafür beworben und direkt einen Studienplatz in Münster bekommen. „Das war gut, denn ich wollte damals nicht weg von Drensteinfurt“, erinnert sie sich.
Erstes Ziel: In der Industrie arbeiten
Das Studium schaffte sie in den acht Regel-Semestern, das erforderliche Jahrespraktikum absolvierte sie in der Industrie bei dem Pharmaunternehmen Rottendorf in Ennigerloh und in einer Münsteraner Apotheke. „Mein Ziel war es damals, in der Industrie zu arbeiten. Die Herstellung von Tabletten und Kapseln gefiel mir“, gibt sie zu. Doch trotz hoher Motivation und zahlreicher Bewerbungen fand sie keine Anstellung, denn die Industrie forderte eine zusätzliche Promotion. „Noch weitere drei Jahre studieren wollte ich nicht“, erklärt die Apothekerin.
Auch eine Anstellung in einer Apotheke zu finden, erwies sich, den damaligen Änderungen im Apothekenwesen geschuldet, als schwierig. „Die Apotheker waren verunsichert und stellten keine Vollzeit-Apotheker ein.“ Für ihre erste Stelle 2004 fuhr sie bis nach Rheda-Wiedenbrück. Erst ein Jahr später normalisierte sich die Lage und sie fand eine Anstellung in Ahlen in der Stadt-Apotheke. Diese war eine von vier Apotheken, die Mattias Bußmann gehörten. Zehn Jahre lang übernahm sie in „Bußmanns Park Apotheke“ die Filialleitung.
2013 machte sie sich dann mit einer eigenen Apotheke in Münster-Coerde selbstständig. Dort wollte sie das Marketing-Konzept, das sie in Bußmanns Apotheken kennen und schätzen gelernt hatte, ebenfalls verwirklichen. So entstand damals der „Verbund der starken Apotheken“, dem aktuell 14 Apotheken angehören.
Vier Apotheken pro Inhaber erlaubt
Vier Apotheken dürfen von einem Inhaber in Deutschland betrieben werden. Damit hat Carolin Partu mit der Übernahme der Drensteinfurter Apotheke das Maximum erreicht.
Neben Münster-Coerde gehört ihr seit 2020 auch „Partus Hit-Apotheke“ in Münster und ebenfalls seit dem 1. Januar dieses Jahres „Partus Südapotheke“ in Ahlen.
Stadt-Apotheke ist die Hauptapotheke
Die Frage, ob vier Apotheken nicht zu viel Verantwortung bedeuten, beantwortet die 43-Jährige, die im Musikerviertel wohnt, spontan: „Ich mache das gerne und mit Leib und Seele.“ Voraussetzung sei viel Vertrauen in die Mitarbeiter und natürlich auch Kontrolle. Die meiste Arbeitszeit werde sie jedoch in der Stadt-Apotheke verbringen. Warum? „Weil es die Hauptapotheke ist, die ich selbstständig führen muss, und weil es mein Heimatort ist“, erzählt sie lächelnd.
Neben Partu gibt es mit einer Apothekerin und je zwei pharmazeutisch-technischen und pharmazeutisch-kaufmännischen Angestellten, fünf weitere Mitarbeiter, die allesamt übernommen wurden. Eine Spezialisierung gibt es in Partus Stadt-Apotheke nicht. „Heute spezialisiert man sich nicht mehr, man muss einfach alles können“, sagt die Apothekerin schlicht.
Gibt es mit dem Inhaberwechsel Änderungen? Ja, die wird es geben. „Vieles muss neu gemacht werden, unter anderem muss das Labor auf den neueren Stand gebracht werden“, so Partu. Eine Apotheke habe Bestandsschutz, der beim Inhaberwechsel entfällt, erklärt sie.
Erweiterte Öffnungszeiten
Eine weitere Änderung gibt es bei den Öffnungszeiten: Von Montag bis Freitag ist die Apotheke auch über Mittag, also von 8 bis 18.30 Uhr durchgehend geöffnet und am Samstag von 8 bis 13 Uhr.