Die Zahl der Arbeitslosen erhöhte sich im Kreis Warendorf im Juli insgesamt leicht. Es waren 7481 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 66 mehr als im Juni. Auf die Arbeitslosenquote wirkte sich dies nicht aus, sie blieb unverändert bei 4,7 Prozent.
Die größte Steigerung der Arbeitslosigkeit ist bei den Jugendlichen im Alter von 15 bis unter 25 Jahren zu verzeichnen. Mit 768 waren im zurückliegenden Monat 110 mehr junge Menschen arbeitslos gemeldet, als noch im Vormonat.
Christian König, stellvertretender Leiter der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster, sieht darin eine Entwicklung, die nicht ungewöhnlich ist: „Bei der gestiegenen Arbeitslosigkeit handelt es sich um einen typischen, saisonalen Effekt.“ So blieben einige Jugendliche nach der Ausbildung nicht im Ausbildungsbetrieb und meldeten sich daher zunächst arbeitslos. Sie suchten nun eine neue Beschäftigung oder würden im Herbst ein Studium beginnen. „In der Regel handelt es sich nur um kurze Zeiten der Arbeitslosigkeit“, verdeutlicht König.
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Arbeitsmarkt schwächten sich im Juli weiter ab. So verringerte sich die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vorjahr um 1411 Personen. Das entspricht einem Rückgang um 15,9 Prozent. Die Arbeitslosenquote verbesserte sich gegenüber Juli 2020 um 0,9 Prozent. „Die Zeichen am Arbeitsmarkt stehen weiterhin auf Entspannung. Viele Unternehmen suchen neue Mitarbeiter. Das eröffnet Chancen für alle, die eine neue Beschäftigung suchen“, so König.
Aktuell waren im Kreisgebiet 3880 offene Stellen bei der Agentur für Arbeit gemeldet, 178 mehr als im Juni und 1267 mehr als vor einem Jahr. Allein im Juli kamen 692 neue Stellenmeldungen hinzu, 181 mehr als im Juli 2020. Insgesamt 287 Stellenangebote waren im Handel zu besetzten, 202 Mitarbeiter wurden im Baugewerbe gesucht.
Anhaltend hoch ist laut König der Personalbedarf in Gesundheits- und Sozialberufen. Hier waren im Juli 187 freie Stellen bei der Arbeitsagentur gemeldet. Zwei Drittel der Jobangebote richteten sich an Bewerber mit einer abgeschlossenen Berufs- oder Hochschulausbildung. Knapp 95 Prozent der Stellenangebote ist unbefristet zu besetzen. „Das ist ein positives Signal und zeigt, dass Arbeitgeber zunehmend langfristig planen“, so König.
Im Münsterland ist die Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vormonat Juni nur leicht angestiegen. Mit 38 550 waren im Juli 356 Menschen mehr arbeitslos gemeldet als noch im Juni dieses Jahres. Die Arbeitslosenquote blieb laut König damit unverändert bei 4,1 Prozent. Vor einem Jahr hatte die Zahl der Arbeitslosen noch unter dem starken Einfluss der Corona-Pandemie gestanden und lag noch um 6999 Personen höher. Die Arbeitslosenquote betrug im Juli vergangenen Jahres 4,9 Prozent.
Unverändert blieb die Arbeitslosenquote gegenüber dem Vormonat in allen drei Bezirken der Agenturen für Arbeit im Münsterland. So liegt sie für die Agentur für Arbeit Ahlen-Münster weiterhin bei 4,9 Prozent, bei 3,3 Prozent für die Arbeitsagentur Coesfeld und bei 4,1 Prozent für die Arbeitsagentur Rheine.
Durch die Arbeitgeber im Münsterland wurden den Agenturen für Arbeit im Juli 4009 neue freie Stellen gemeldet und damit 361 mehr als noch im Vormonat. Insgesamt stehen Jobsuchenden im Münsterland damit 18 074 freie Stellen zur Verfügung. Darunter sind 1845 Angebote in Teilzeit.
Die Unternehmen und Betriebe im Kreis Warendorf und in Münster haben seit Oktober 2020 insgesamt 3651 Berufsausbildungsstellen für das in Kürze beginnende Ausbildungsjahr gemeldet. Das waren 93 mehr als im Vorjahr. Trotz der nachhaltigen Auswirkungen der Corona-Pandemie für zahlreiche Betriebe ist die Bereitschaft hoch, in die Ausbildung junger Menschen zu investieren.
Seit Oktober meldeten sich 2704 junge Menschen als Bewerber um eine Ausbildungsstelle – 136 weniger als im Vorjahreszeitraum. Mehr als 80 Prozent von ihnen haben bereits einen Ausbildungsbetrieb oder eine Alternative gefunden. 523 Bewerber sind weiterhin auf der Suche. Ihnen standen Ende Juli 1086 unbesetzte Ausbildungsstellen gegenüber.