„Den Rest holen wir morgen bei Tageslicht ab“, überlegte Vandrée daher. Dass sich jemand in der Zwischenzeit an seinem Holz bedienen könnte, kam ihm gar nicht in den Sinn. „Dass jemand hier in Bönen nachts in den Wald fährt und geschnittenes Holz klaut, hätte ich nicht für möglich gehalten. Das ist schon sehr unverschämt.“
Spaziergänger hätten ihm jedoch während der Arbeit erzählt, dass ihnen genau das vergangenes Jahr passiert sei, allerdings in Nordbögge. Vandrée schob das auf die Tatsache, dass der „Tatort“ damals von der Autobahn aus gut zu sehen gewesen ist, sodass „Interessierte“ schnell darauf aufmerksam werden konnten. Dass der Mergelbergwald gleichfalls von Kriminellen beobachtet wird, konnte er sich indes nicht vorstellen. Er beherzigte dennoch den Rat, zumindest die Schranke am Eingang zum Wald herunterzuklappen.
Genützt hat das nichts. Als sein Schwiegervater am Samstag gegen 8.30 Uhr in den Wald zurückkehrte, fehlten rund drei vorgeschnittenen Raummeter, die die Drei am Vorabend zurückgelassen hatten. „Das ist total ärgerlich“, sagt Martin Vandrée. Offenbar haben die Täter gewartet, bis dass Brennmaterial in handliche Stücke zerlegt worden war. Die Stämme lagen schließlich schon länger am Waldweg.
Vandrée schätzt, dass das Diebesgut einen Wert von etwa 200 bis 300 Euro hat. Hinzu kommen die Arbeit, der Maschineneinsatz, die Fahrt und die Zeit, die er und seine Helfer investiert haben. Er meldete sich bei der Polizei. „Wenn Sie keine Zeugen haben, wird es schwierig“, hörte er von den Beamten. Daher hofft der Nordbögger nun, dass jemand etwas beobachtet hat. Er geht davon aus, dass die Diebe gleichfalls ein Fahrzeug mit Anhänger benutzt haben, um ihre Beute abzuholen. Wer zwischen 17.15
Uhr am Freitag und 8.30 Uhr am Samstag ein solches Gespann auf dem Forstweg gesehen hat, der von der Lenningser Straße in den Mergelbergwald führt, der soll sich bitte bei ihm melden. Erreichbar ist Martin Vandrée unter der Rufnummer 01 72/9 79 79 15.
„Vielleicht kann ich andere damit warnen. Ich habe jedenfalls daraus gelernt, nur noch so viel Holz zu schneiden, wie auf den Anhänger passt“, sagt er.