Die Ergebnisse waren von der Verwaltung in einem dreiteiligen Beschlussvorschlag zusammengefasst worden. Sparen – ja, da herrschte noch weitgehend Konsens, aber über das Wie, da gingen die Meinungen auseinander. Und die Weihnachtsbeleuchtung ganz abzuschalten, das war für die Mehrheit keine Option. Während Sparvorschläge in öffentlichen Gebäuden und Sporthallen mehrheitlich Zustimmung fanden, stimmten 26 Ratsmitglieder gegen die Abschaffung der Weihnachtsbeleuchtung.
„Wir haben in der Ergänzung noch einmal dargelegt, welche Erwägungen wir zugrunde legen, um einen Beitrag zu leisten. Jedes Kilowatt Strom und Gas kann dazu beitragen die Versorgungssicherheit in unserem Land sicherzustellen. Es geht darum, welchen Beitrag wir als Gemeinde leisten wollen. Mit den Vorschlägen, die wir gemacht haben, liegen wir sehr moderat“, stieg Bürgermeister Stephan Rotering in die Debatte ein.
„Es gibt Kommunen, die mehr machen. Die Sporthallen in Bönen werden allesamt offen bleiben, wir werden aber in den Ferien die Warmwasserversorgung zurückfahren. Auch die Temperaturabsenkungen in öffentlichen Gebäuden auf das zulässige Maß sind ein moderater Vorschlag. Die Frage, was sparen wir mit den Maßnahmen konkret ein, können wir nicht beantworten. Wenn der Winter eiskalt wird, dann sparen wir gar nichts ein.“ Grundsätzlich sei eine Umsetzung aller Maßnahmen aber nicht in ein paar Wochen zu erwarten, das sei ein Prozess. „Es bleibt aber die Grundaussage: ein Grad Temperaturabsenkung bedeutet sechs Prozent Energieeinsparung. Es geht um eine grundsätzliche, strategische Entscheidung, die die Politik treffen muss.“
Rotering lieferte dann noch Informationen zu den anfallenden Kosten für die Weihnachtsbeleuchtung nach. Die habe sich nach Angaben der Gemeinschaftsstadtwerke (GSW), die die Aufgaben bisher übernommen haben, drastisch erhöht: Montage, Demontage, Einlagerung, Funktionsprüfung und Instandsetzung der Lichterketten belaufen sich demnach insgesamt auf 17 850 Euro. Die GSW begründeten den Kostensprung damit, dass die anfallenden Kosten bisher nicht in vollem Umfang weitergegeben worden seien. Die reinen Energiekosten liegen dagegen bei rund 900 Euro.
Klaus Viertmann zeigte sich schockiert von der GSW-Rechnung, das sei schon sehr üppig. Thomas Cieszynski (BgB) schlug vor, die Weihnachtsbeleuchtung in andere Hände zu geben, um Kosten zu sparen. Eine kurzfristige günstigere Lösung sieht Bürgermeister Rotering dagegen nicht.
Sabine Lutz-Kunz (SPD) ergänzte ironisch: „Der Vorschlag der Verwaltung, auf die Weihnachtsbeleuchtung ganz zu verzichten, ist vielleicht darauf zurückzuführen, dass wir sehr weitsichtige Mitarbeiter haben, die die Energiekrise offensichtlich vorausgesehen haben, und den Ratsbeschluss von 2020, eine neue – sicher auch energiesparende – Weihnachtsbeleuchtung anzuschaffen, bis heute gar nicht umgesetzt haben. Sie haben Ihre Arbeit nicht gemacht. Es gibt einen Beschluss, und wir bitten, diesen auch umzusetzen.“
Detlef Pilz (CDU) machte deutlich, dass „Licht aus“ keine Option sei: „Bönen muss nicht dunkel bleiben, während in anderen Städten sogar Weihnachtsmärkte stattfinden.“
Bleibt die Frage, mit welcher Beleuchtung weihnachtliche Stimmung gezaubert werden soll und wer die Lichterketten aufhängt? Bis zum ersten Advent ist es nicht mehr weit.