Angeworben wurde der Allgemeinmediziner Wimpelberg 1986 vom damaligen Apotheker der Marien-Apotheke an der Bahnhofstraße, wo er gegenüber in der alten Villa mit Hausarztvergangenheit am 1. Januar 1987 seine Praxis eröffnete. Schon bald wurden die Räume für das stets wachsende Patientenklientel zu klein, und er bezog die jetzigen Räume am Marmelinghöfener Weg, die vormals vom Gesundheitsamt genutzt wurden.
Viele Jahre erhielt er dort Unterstützung von der Ärztin Isabel Ambrosius, die inzwischen als Amtsärztin arbeitet. Neben seiner hausärztlichen Arbeit war Wimpelberg mehr als 30 Jahre als Gutachter der Deutschen Rentenversicherung tätig. Darüber hinaus gelang es ihm im Rahmen seiner fachlichen Spezialisierungen als Manualtherapeut Patienten sowie Breiten- und Profisportler in seine Praxis zu holen, um ihnen zu helfen.
Nun erfolgt ein Generationswechsel in der Praxis am Marmelinghöfener Weg. Und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn als die Praxis 1987 an den Start ging, war Nachfolgerin Luisa Urrutia gerade mal im Einschulalter.
Die in Puente Alto in Chile geborene Ärztin lebt in Dortmund, wo sie ihr Abitur machte, um danach in Jena Medizin zu studieren. Nach mehrjähriger chirurgischer, klinischer Tätigkeit legte sie 2019 erfolgreich die Prüfung als Fachärztin für plastische Chirurgie und ästhetische Medizin ab. Die junge Mutter stellte dann aber fest, dass sich eine Krankenhaustätigkeit recht schwer mit dem Familienleben vereinbaren lässt. Sie begann daher eine weitere Facharztausbildung „Allgemeinmedizin“, die sie im Januar dieses Jahres abschloss.
„Ich habe nicht nur eine sympathische und engagierte Nachfolgerin gefunden“, so Jürgen Wimpelberg, „sondern auch eine hochkompetente Ärztin, die fachlich überzeugt.“ Er ist vor allem froh, dass seinen Patienten nicht dasselbe widerfährt, was in Bönen zweimal in den vergangenen Jahren passiert ist, nämlich eine Praxisschließung ohne Nachfolge. „Um am Ende meinen Patienten das erspart zu haben, habe ich meinen Ruhestand mehrere Jahre nach hinten verschoben, immer in der Hoffnung, noch einen Nachfolger zu finden.“
Das Team der Praxis bleibt weiterhin bestehen. Allerdings werden sich die Patienten wohl an andere Öffnungszeiten und kleinere organisatorische Änderungen gewöhnen müssen. Luisa Urrutia will mit ihren Mitarbeiterinnen die Modernisierung und Digitalisierung der Praxis vorantreiben.