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Was tun, wenn‘s Geld für Strom und Gas nicht reicht? „Ratschlag Energie“ vermittelt Hilfen

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Von: Christoph Volkmer

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Laden zur Auftaktveranstaltung ein: (von links) Uwe Ringelsiep (Geschäftsführer des Jobcenters im Kreis), Elke Kappen (Bürgermeisterin der Stadt Kamen), Hanna Schulze (Beigeordnete der Stadt) und Jochen Baudrexl (Geschäftsführer der GSW)
Laden zur Auftaktveranstaltung ein: (von links) Uwe Ringelsiep (Geschäftsführer des Jobcenters im Kreis), Elke Kappen (Bürgermeisterin der Stadt Kamen), Hanna Schulze (Beigeordnete der Stadt) und Jochen Baudrexl (Geschäftsführer der GSW). © Volkmer, Christoph

„Gemeinsam Lösungen finden“ – verspricht ein neues Beratungsangebot in der Energiekrise. Dafür haben sich die GSW, das Jobcenter, die Verbraucherzentrale, die Awo mit den Kommunen zusammengetan.  

Bönen/Kreis Unna – Die Situation auf dem Energiemarkt sorgt neben der andauernd hohen Inflation bei vielen Menschen für Fragen und Sorgen. Um diesem erhöhten Beratungsbedarf gerecht zu werden, bieten verschiedene Akteure unter dem Motto „Ratschlag Energie“ am Montag, 19. Dezember, ab 18 Uhr in der Stadthalle Kamen einen großen Informations- und Beratungsabend an, auf den im kommenden Jahr ein neues Beratungsangebot folgt.

Ab Januar zentrale Anlaufstelle

Die Stadt Kamen samt Verbraucherzentrale, die Gemeinschaftsstadtwerke (GSW) Kamen, Bönen, Bergkamen, das Jobcenter des Kreises Unna sowie die Arbeiterwohlfahrt (Awo) Ruhr-Lippe-Ems und der Kreis Unna planen ein neues Beratungsangebot. Gemeinsam möchten die Institutionen ab Januar eine zentrale und niederschwellige Anlaufstelle im Kamener Jobcenter schaffen, um gebündelt alle wichtigen Fragen in der Energiekrise zu beantworten.

Auftakt am 19. Dezember

Die dazugehörige Auftaktveranstaltung findet am Montag statt. Bei dem Informations- und Beratungsabend mit dem Titel „Ratschlag Energie“ geben Vertreter der beteiligten Institutionen einen Einblick auf aktuelle Entwicklungen auf dem Energiemarkt und zeigen auf, welche – vor allen Dingen finanziellen – Unterstützungsmöglichkeiten es bei Zahlungsschwierigkeiten gibt.

Einladung, Hilfen anzunehmen

„Anlässlich der aktuellen Situation mit den steigenden Energiepreisen wird es zu sozialen Härten kommen. Nutzen Sie alle Hilfsmöglichkeiten, bevor Sie in eine existenzielle Krise kommen“, rät Kamens Bürgermeisterin Elke Kappen. In der Stadthalle wird es neben allgemeinen Informationen auch Hilfsangebote geben – beispielsweise dazu, an wen sich Betroffene wenden können.

Breite Kreise angesprochen

Multiplikatoren aus Vereinen und Verbänden bis hin zu Mitarbeitenden von Pflegediensten sind ebenfalls zur Veranstaltung eingeladen. „Wir möchten auch Menschen erreichen, die sich im ersten Schritt vielleicht nicht trauen, Beratung und Hilfe in Anspruch zu nehmen“, unterstreicht Kappen.

Stadtwerke wollen Sperren abwenden

Auch Jochen Baudrexl, Geschäftsführer der Gemeinschaftsstadtwerke, macht sich Sorgen, dass Kunden bald ihre Energierechnungen nicht mehr bezahlen können. Nach den üblichen Mahnverfahren steht am Ende irgendwann die Sperrung. „Unser Auftrag ist es, Menschen mit Energie zu versorgen und diese nicht zu kappen, denn wenn das passiert, ist das für viele Menschen ein Supergau“, so Baudrexl.

Angebot soll Schule machen

Die Stadtwerke bieten zwar auch Ratenzahlungen an, überdies erwartet der GSW-Chef aber, dass künftig auch Menschen ein Beratungsangebot in Anspruch nehmen werden, die zuvor noch nicht mit Zahlungsschwierigkeiten konfrontiert worden sind. Baudrexl sagt: „Umso wichtiger ist es, ein niederschwelliges Angebot zu schaffen, bei dem wir die Möglichkeiten der Unterstützung bündeln. Für uns lässt sich die Idee auf unsere Kommunen im Versorgungsgebiet – auf Bergkamen und Bönen – leicht übertragen. Schön wäre es natürlich, wenn das Projekt darüber hinaus Nachahmer finden würde.“

Modellcharakter für die Region?

Uwe Ringelsiep, Geschäftsführer des Jobcenters Kreis Unna, ist von dem Paket, das nach Ansicht aller Beteiligten durchaus Modellcharakter für die Region haben könnte, überzeugt. „Wir wollen bürgernah und vorausschauend agieren und Perspektiven für Betroffene aufzeigen. Dazu gehören auch diejenigen, die jetzt noch nicht Teil eines Sozialsystems sind.“

Fachleute gleich ansprechbar

Beim Informationsabend am 19. Dezember wird es nicht nur Vorträge zum Zuhören geben. Es werden Räumlichkeiten zur Verfügung stehen, in denen im Anschluss individuelle Beratungen durchgeführt werden können. Dafür sind Fachleute aller beteiligten Institutionen vor Ort.

Ab Januar regelmäßiger Service

Die Experten stehen ebenso ab Dienstag, 3. Januar, zur Verfügung. Dann startet unter dem Motto „Gemeinsam Lösungen finden“ das neue Beratungsangebot für Betroffene der Energiekrise. Um gebündelt die wichtigsten Fragen beantworten zu können, wird eine zentrale Anlaufstelle in der Kamener Geschäftsstelle des Jobcenters des Kreises Unna eingerichtet. Dort beraten Verantwortliche der GSW, der Awo, der Verbraucherzentrale sowie des Jobcenters dienstags von 16 bis 18 Uhr. Vorerst sind fünf Termine geplant, die bewusst außerhalb der üblichen Öffnungszeiten stattfinden. Je nach Resonanz wird es weitere Termine geben.

Behördenmarathon vermeiden

„Mit dieser Anlaufstelle möchten wir dafür sorgen, dass die Bürger an einem Ort Antworten auf die drängendsten Fragen erhalten“, kündigt Baudrexl an. Durch die Bündelung der Kompetenzen ließen sich unnötige Behördengänge und Wartezeiten vermeiden, betont Elke Kappen.

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