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Betrunkene Unfallverursacherin legt gefälschten Führerschein vor

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Von: Sylvia Mönnig

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Vier Personen wurden bei dem Auffahrunfall verletzt.
Die 41-Jährige geriet auf der Kamener Straße mit ihrem Pkw in den Gegenverkehr. © Stefan Puchner/dpa

Alkoholisiert und nur mit einem gefälschten Führerschein ausgestattet, soll eine Autofahrerin einen Unfall in Bönen verursacht haben und geflüchtet sein. Vor Gericht räumte sie nur einen Teil der Vorwürfe ein. Den Rest soll ein Gutachten klären.

Bönen/Unna - Mit knapp 1,5 Promille im Blut, so zumindest der Vorwurf, befuhr die Frau am Abend des 18. Juli die Kamener Straße, geriet in einer S-Kurve in den Gegenverkehr und kollidierte mit einem Kleintransporter, an dem ein Schaden von 12 000 Euro entstand. Mit ihrem nicht minder ramponierten Wagen soll sich die Frau vom Ort des Geschehens entfernt haben. Laut Anklage folgte ihr ein Zeuge, stoppte sie und sorgte dafür, dass sie blieb, bis die Polizei eintraf. Beamte stellten fest, dass die 41-Jährige nicht nur betrunken war, sondern dass es sich bei der Fahrerlaubnis um eine Fälschung aus Österreich handelte.

Fahrlässige Trunkenheit im Straßenverkehr, Unfallflucht, Fahren ohne Fahrerlaubnis und Urkundenfälschung wurden der Frau jetzt in einem Prozess vor dem Amtsgericht Unna zur Last gelegt. Sie gab an, selbst nicht gewusst zu haben, dass der Führerschein gefälscht gewesen sei. Was den Alkohol betraf, versicherte sie, lediglich zwei Gläser Prosecco getrunken und sich nicht betrunken gefühlt zu haben. Wie es zu dem Unfall gekommen sei, wisse sie nicht. Und bemerkt habe sie ihn auch nicht. Sie sei von der Sonne geblendet worden und habe Musik gehört.

Während sich der Richter bei den Schäden „ganz schlecht“ vorstellen konnte, dass sie den Unfall nicht bemerkt, ihn also weder gesehen noch gehört oder gespürt hat, waren aus Sicht des Verteidigers mehrere Fragen offen. Antworten soll ein Sachverständigengutachten liefern. Mit dem Ergebnis wird der Fall demnächst neu verhandelt.

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