„Ich finde es schwierig mit der Aufenthaltsqualität an diesem Punkt. Wir sollten das nicht im Bahnhofsumfeld schaffen, sondern auf die Fußgängerzone konzentrieren“, sprach Oliver Drawe am deutlichsten aus, was auch Apotheker Stefan Oyen und einer weiteren Anwohnerin nicht behagte. Er könne schon jetzt in seinem Büro im Volksbank-Forum problematische Treffen verfolgen, sagte der Bankvorstand. Solche „Ansammlungen“ noch durch einladende Gestaltung zu forcieren, laufe den guten Absichten zuwider.
„Ich fürchte, dass ich mich morgens erst um den Müll im geplanten Grün vor der Apotheke kümmern muss“, machte Oyen am Mittwoch in der Runde mit knapp 20 Teilnehmern im Ratssaal deutlich, warum ihm die von den Grünen favorisierte Ausbauvariante 2 nicht zusagt. Zudem sei er überzeugt, dass trotz aller richtigen Impulse zur Verkehrswende das Auto – dann eben mit E-Antrieb – weiter eine wichtige Rolle in der Gemeinde und der alternden Bevölkerung spielen werde. „Das gilt für den Weg zur Apotheke wie für den Besuch bei den Banken.“
Darauf legte auch Sparkassen-Vorstand Jörg Jandzinsky wert. „Zwei Stellplätze sind für uns das Minimum“, betonte er vor dem Hintergrund, dass Variante 2 vor der Filiale nach derzeitigem Stand nur noch einen Stellplatz erlaubt, weil sonst vorm Marmelinghöfener Weg die freie Sicht gestört wäre. Die Sparkasse sehe sich, wie die Volksbank gegenüber, langfristig an dem Standort neben der Bahnhof-Apotheke, investiere gerade in die Neugestaltung und müsse angemessen erreichbar sein.
Die Volksbank ist unterdessen bereit, von den sechs privaten Stellplätzen vor ihrem Bau drei aufzugeben, damit Geh- und Radweg günstiger geführt werden können. Das zeigte sich, als eine Teilnehmerin die Verkehrsführung dort monierte: Sie müsse oft vor querenden Pkw zur Seite springen. In dem Bereich schneidet eine Zufahrt zu den Parkplätzen den Gehweg. Daran wird aber ebenso wenig gerüttelt wie an den übrigen Grundstückszufahrten. „Es ist schon ein Entgegenkommen, dass die Volksbank drei der Parkplätze zur Verfügung stellt“, sagte Fachbereichsleiter Robert Eisler.
Die Zahl der öffentlichen Stellplätze (auch Fahrradbügel gibt’s) längs der Straße und die damit einhergehende Platzierung von Straßengrün und -bäumen machen mit variierendem Platzgewinn auf dem Gehweg den Unterschied der Varianten aus. In der Variante 1, die hier Zuspruch fand, hat das Büro M + O mittig eine grüne Insel mit Bäumen in der Fahrbahn platziert. Das macht zwei Stellplätze mehr, 15 insgesamt, plus zwei barrierefreie, Polizei und Bürgerbushalt. Es reduziert aber den Gehweg vor den Häusern teils auf 2,20 Meter und – so der Einwand der Grünen – bei geöffneter Beifahrertür noch stärker.
Frank Büchting, Grünen-Mitstreiter und beruflich vom Fach, legte sich mit Birthe Rummler und Klaus Viertmann für die von ihm forcierte Variante 2 (neun Parkplätze, vier weniger als heute) ins Zeug. Er haderte dabei mit dem Entwurf des Büros, weil er in seiner Skizze teils etwas mehr Platz und Spielraum sieht, für den zweiten Stellplatz vor der Sparkasse. Da geriet die Sache streckenweise zum Planerkonvent.
Diese Frage soll, wie andere Aspekte, in den weiteren Schritten zur Festlegung der Details durch die Politik geprüft werden. Wann da eine Entscheidung fällt, geschweige denn: wann gebaut wird, da wollte sich Fachbereichsleiter Eisler auch nicht ansatzweise festlegen.