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Rund 42 400 Euro zahlt die Gemeinde für den Schutz der Feuerwehr

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Von: Sabine Pinger

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Bönener Feuerwehr im Einsatz an der Edisonstraße.
Bei Einsätzen besteht für die Mitglieder der Feuerwehr immer auch die Gefahr, selbst zu Schaden zu kommen. © Pinger Sabine

Die Mischung aus Schwarzpulver, Feuer und womöglich noch Alkohol und Übermut ist gefährlich. Das gilt umso mehr, wenn gezielt Menschen mit brennenden Feuerwerkskörpern beworfen werden. Die Mitglieder der Bönener Feuerwehr mussten das Silvester erleben. Und nicht nur in dieser Nacht haben die ehrenamtlichen Retter ihre Gesundheit und teils sogar ihr Leben für ihre Mitmenschen riskiert. Den Mut dafür müssen sie selbst aufbringen. Dafür, dass ihnen geholfen wird, wenn etwas passiert, sind sie hingegen versichert.

Bönen - Sturm, Feuer und Flut: Immer wieder sind die Feuerwehrleute beim Retten, Bergen, Löschen und Schützen massiven Gefahren ausgesetzt. Grundsätzlich sind die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr aber für den Fall der Fälle während ihres Dienstes über die Unfallkasse NRW versichert. Das ist im Sozialgesetzbuch so geregelt und unbedingt Pflicht. Schließlich leisten die Männer und Frauen dem Allgemeinwohl einen unverzichtbaren Dienst. Geschützt sind damit bereits die Mädchen und Jungen in der Kinder- und Jugendfeuerwehr sowie die Passiven in der Alters- und Ehrenabteilung.

Passieren kann jedoch nicht nur im Einsatz etwas. So wurde zum Beispiel 2018 ein junger Feuerwehrmann in einen Unfall verwickelt, als er nach dem Alarm auf dem Weg zur Feuerwache in Nordbögge war. Auf der Hammer Straße krachte es. Der Bönener verletzte sich leicht und sein Auto wurde beschädigt.

Bedeutung des Ehrenamtes unterstreichen

Damit die freiwilligen Einsatzkräfte in solchen Situationen nicht auf dem Schaden sitzen bleiben, treten weitere Versicherungen ein, wie Jan Albrecht von der Gemeindeverwaltung erklärt. „Um der Wichtigkeit dieses Ehrenamtes Rechnung zu tragen, wurde für die aktiven Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr eine ergänzende Unfallversicherung abgeschlossen. Diese versichert die aktiven Mitglieder zusätzlich bei Unfällen infolge eines Einsatzes oder einer Übung im Rahmen des Feuerwehrdienstes“, gibt der zuständige Fachdienstleiter an. Diese Leistung zahlt die Gemeinde von sich aus.

Zudem besitzt sie laut Albrecht eine allgemeine Haftpflichtversicherung, in der unter anderem die Mitglieder der Feuerwehr im Dienst Haftpflichtversicherungsschutz genießen. Beschädigen sie im Eifer des Gefechts beispielsweise unabsichtlich fremdes Eigentum, übernimmt diese Versicherung den Schaden.

Sinnvoll investiertes Geld

Darüber hinaus erstreckt sich der Versicherungsschutz auch auf Gegenstände, die die Retter im Dienst üblicherweise dabei haben, ein Handy zum Beispiel, eine Brille oder Ähnliches. Gleichfalls sind ihre private Fahrzeuge bei dienstlichen Fahrten abgesichert. Dazu zählen ebenso die Fahrten zum und vom Gerätehaus vor und nach dem Einsatz – wie im Fall des 2018 verunfallten Feuerwehrmannes. Die Versicherung kommt für sogenannte Sachfolgekosten wie Wertminderung, Nutzungsausfall oder Ersatzfahrzeug auf. Und sie übernimmt sogar den Rabattverlust bei einem selbst verschuldeten Unfall, also die Beitragserhöhung, die die Versicherten zahlen müssen, weil sie in der Schadenfreiheitsklasse nach unten rutschen.

Knapp 40 000 pro Jahr zahlt die Gemeinde derzeit für den gesetzlich vorgeschriebenen Schutz der Bönener Feuerwehrleute bei der Unfallkasse NRW. Dazu kommt der Beitrag für die Haftpflichtversicherung sowie für die ergänzende Unfallversicherung. Zusammen belaufen sich die Beiträge auf 2400 Euro jährlich.

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