Astrazeneca war Personen über 60 vorbehalten, die diesen Impfstoff bereits bei der Erstimpfung erhalten hatten. Auch sie hatten aber die Wahl zwischen Biontech und einer zweiten Astra-Impfung. Mehrheitlich fiel die Entscheidung auf Biontech.
Übriggebliebener Impfstoff aus Bönen wurde am Abend umgehend dem Impfzentrum in Unna zur Verfügung gestellt, wo er laut Verwaltung am Sonntag dringend benötigt wurde.
Für die Gemeinde war die Impfaktion mit viel Aufwand verbunden, den die Helfer mit jedem Termin schrittweise optimieren konnten. Deshalb ging es am Samstag ohne lange Wartezeiten durch einen Nebeneingang hinein, durch den Hauptausgang wieder raus, vorbei an den Tischen mit ehrenamtlichen Helfern aus der Verwaltung, die mit der Erfassung der Daten betraut waren. Von dort aus führte der Weg in die Kabine zum Team der Praxis Dr. Simonis für die Impfung. Hier hatte Apotheker Klaus Oyen bereits den aufgezogenen Impfstoff in jeweils kleinen Dosen abgegeben, die er kurz zuvor wenige Meter entfernt in einem Extrazimmer sorgfältig aufgezogen hatte.
Dazu musste er den Impfstoff zunächst „rekonstituieren“, also mit Kochsalz verdünnen. Bei nur 0,3 Milliliter pro Person, eine anspruchsvolle Aufgabe, die zudem unter keimarmen Bedingungen und erschütterungsfrei stattfinden musste. „Biontech darf nicht in der Kühlschranktür stehen. Möglicherweise reicht die Erschütterung schon aus und der Impfstoff verliert seine Wirkung“, machte Oyen die schwierige Aufgabe deutlich. Auch das „Schnipsen“ gegen die Spritze, um Luftblasen zu entfernen, muss unterbleiben und UV-Strahlung verträgt der Impfstoff auch nicht.
Rund 15 Helfer waren an den Impftagen im Dauereinsatz, manchmal von mittags bis spät in den Abend, am Samstag von 8 bis etwa 18 Uhr. Für diesen Einsatz dankte Bürgermeister Stephan Rotering allen Helfern am letzten Einsatztag mit einem Überraschungsbesuch und kleinen Geschenken. Für weitere Impfaktionen sind nun die Ärzte und das Impfzentrum in Unna zuständig.