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Streitigkeiten: Bönener Frauengarde steht möglicherweise vor dem Aus

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Von: Friedrich Kulke

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Frauen beteiligen sich aktiv am Schützenfest der Bürgerschützen. archi
Frauen beteiligen sich aktiv am Schützenfest der Bürgerschützen (Archivfoto). © Schiller

Die Frauengarde des Bürgerschützenvereins Bönen, Wester- und Osterbönen hat keinen eigenen Vorstand mehr. Alle Vorstandsmitglieder der Gruppe sind zurückgetreten und wollen nicht mehr mitarbeiten. Grund sind offensichtlich Streitigkeiten in der Gruppe.

Bönen – Zwischenzeitlich hieß es sogar im Verlauf der Jahreshauptversammlung des Bürgerschützenvereins, dass sich die Gruppe ganz aufgelöst habe und das noch vorhandene Kapital der Frauengarde in Kürze an den Vorsitzenden übergeben werden soll. Da dieser Sachstand aber überhaupt nicht allen Frauen der Gruppe bekannt ist und es auch keine Versammlung gab, in der über einen derartigen Schritt hätte beraten werden können, wird nun Vereinsvorsitzender Martin Brünnich versuchen, zu retten, was zu retten ist. Es soll eine Versammlung der Frauengruppe einberufen werden, um einen neuen Vorstand zu finden und die Auflösung zu verhindern. Voraussetzung ist aber, dass Brünnich vom ehemaligen Vorstand der Gruppe sämtliche Anschriften bekommt. Dies wurde ihm am Sonntag zugesichert. Ob es gelingt, einen neuen Vorstand für die Gruppe zu finden, konnte am Sonntagabend noch nicht gesagt werden.

Diskussion um Uniform

War die Diskussion um die Zukunft der Frauengruppe schon leicht emotional geführt, war es damit noch nicht genug. So richtig heiß her ging es, als es darum ging, welche Uniform die Frauen tragen müssen, wenn sie nicht mehr in der Frauengruppe marschieren, sondern im Hauptverein. Hierzu hatten einige Frauen einen Antrag gestellt. In diesem Zusammenhang stellte Brünnich klar, dass es hier bestehende Regularien gebe, die festlegten, dass diejenigen, die mitmarschieren wollen, eine schwarze Hose, ein weißes Hemd, eine grüne Krawatte, eine grüne Jacke und einen Schützenhut tragen müssen. Daraufhin wurde entschieden, den Antrag dahingehend abzuwandeln, um zu klären, ob für Frauen gegebenenfalls eine Sonderregelung – zum Beispiel das Tragen einer grünen Weste – geschaffen werden soll. Letztlich entschied sich die Mehrheit für die bestehende Regelung und gegen mögliche Ausnahmeregelungen.

Lautstarkes Wortgefecht

Damit war zwar die Entscheidung getroffen, aber noch keine Ruhe in der Versammlung. Vor allem Ehrenvorsitzender Holger Adolfs wollte sich mit dem Abstimmungsergebnis nicht zufrieden geben und versuchte eine neue Diskussion anzuzetteln, die jedoch nach einigen Minuten und lautstarkem Wortgefecht vom Vorsitzenden beendet wurde, da ein klarer Versammlungsbeschluss vorlag. Fest steht jedoch, dass der Streit Spuren hinterlassen wird.

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