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Mehrgenerationen-Spielplatz in Bönen geplant

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Von: Sabine Pinger

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Auf dem Spielplatz „Auf dem Holtfeld“ in Bönen sollen Fitnessgeräte für Senioren aufgestellt werden.
Fitnessgeräte für Senioren gibt es bereits in vielen Städten und Gemeinden. Jetzt sollen auch in Bönen welche installiert werden. © Vöckel, Herbert

Duftende Blüten und Kräuter sollten dort wachsen, vielleicht Gewässer plätschern und Wind durch Zweige wehen. Möglicherweise hätte er sogar dazu eingeladen, die Schuhe auszuziehen, um weiches Gras oder frischen Mulch unter den Fußsohlen zu spüren. Aber aus dem geplanten Sinnesgarten an der Seniorenwohnanlage an der Heinrich-Wieschhoff-Straße wird nichts. Stattdessen sollen auf dem angrenzenden Spielplatz auch ältere Bönener in Bewegung kommen.

Bönen - Der Sinnesgarten war Teil des Konzeptes, das die Conreal Estate dem Vertrag mit der Gemeinde beilegte. Angedacht war, die Fläche öffentlich zugänglich zu machen, damit sie nicht nur von den Bewohnern der geplanten Pflegeeinrichtung, sondern von allen Bönenern genutzt werden konnte. Zudem sollte sie mit dem benachbarten Spielplatz verbunden werden.

Doch der Investor hat die Immobilie noch vor der Fertigstellung an Carestone Asset Bönen verkauft, die tatsächlich im vergangenen Jahr die Alloheim-Seniorenresidenz Bönen-Königsborn darin eröffnet hat. Der neue Betreiber findet es indes nicht notwendig, einen Sinnesgarten neben seinem Haus zu haben. Die Bewohner seien überwiegend an Demenz- und Alzheimer erkrankt und somit vollstationär untergebracht, begründet die Alloheim gegenüber der Gemeinde die Absage. Spaziergänge in der näheren Umgebung scheinen für die Bewohner demnach nicht vorgesehen zu sein.

Investor zahlt 45 000 Euro

Immerhin willigte die Careston ein, 45 000 Euro an die Gemeinde zu zahlen, damit diese die Fläche jetzt nach eigenen Vorstellungen gestalten kann. Damit will sie der Vereinbarung ihres Vorgängers zumindest zum Teil nachkommen.

Mit dem Geld möchte die Bönener Verwaltung nun eine neue Idee umsetzen: Satt einen Sinnesgarten anzulegen, möchte sie das Geld in Senioren-Fitnessgeräte stecken. Die sollen auf dem Spielplatz „Auf dem Holtfeld“ aufgestellt werden. Die Initiatoren denken an ein gemeinsames Spielen von Jung und Alt auf einem Mehrgenerationenspielplatz. Während also die Enkelkinder schaukeln oder im Sand buddeln, können Oma und Opa, Mama oder Papa etwas für ihre Fitness tun und die Kleinen gleichzeitig im Auge behalten – oder andersherum. Der Spielplatz ist auf jeden Fall groß genug, um in einem Randbereich Fitnessgeräte aufzustellen, geben die Mitarbeiter des zuständigen Fachbereichs an. Die Spielgeräte, die dort zurzeit noch stehen, sollen an eine andere Stelle auf dem Spielplatz versetzt werden.

Angebote haben die Sachbearbeiter bereits eingeholt und auch schon einen, nach ihrem Dafürhalten, geeigneten Anbieter ausgemacht. Dessen Geräte werden aus Edelstahl gefertigt, sind robust und können schon in anderen Kommunen ausprobiert werden.

Trainiert werden können daran motorische Fähigkeiten wie Kraft, Ausdauer, Gleichgewicht und Koordination. Wie das geht, sollen jeweils Hinweistafeln neben den Geräten zeigen.

Fitnessparcours von allen nutzbar

Angesprochen fühlen sollen sich davon insbesondere auch die Nachbarn in den Service-Wohnungen neben dem neuen Pflegeheim. „Vielleicht entwickeln sich Gruppen, die unter Anleitung eines Trainers, zum Beispiel eines Sportvereins, den Parcours für regelmäßige Übungsstunden nutzen möchten“, denken die Ideengeber im Rathaus.

Die Wege auf den Spielplatz sollen befestigt und weitere Bänke auf dem Areal aufgestellt werden.

Die Mittel dafür sind bereits im Haushalt eingestellt, heißt es in einer Mitteilungsvorlage für den Fachausschuss Planen, Bauen und Umwelt. Die Mitglieder kommen am Donnerstag um 18 Uhr in der Aula des Marie-Curie-Gymnasiums zusammen.

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