Kaum Absagen
Start im Schneegestöber: Impfzentrum in Unna in Betrieb
Bereits seit Mitte Dezember ist das Impfzentrum in Unna einsatzbereit. Am Montag ist endlich der Startschuss gefallen. Die ersten „Impflinge“ kamen eine knappe Stunde vor der Öffnung am Impfzentrum an. Sie hatten sich angesichts von Schneefall und Straßenglätte früh auf den Weg gemacht – mit dem Ziel, ihren Termin auf jeden Fall wahrzunehmen.
Kreis Unna - „Es ist eine lockere und entspannte Atmosphäre. Wir sind genauso begeistert, wie wir es erwartet haben. Auch wenn man es nicht sehen kann, haben wir den Eindruck, als wenn die Menschen mit einem Lächeln zu uns kommen“, zog Theo Spanke, ärztlicher Leiter des Impfzentrums, eine gute Stunde nach dem um 14 Uhr erfolgten Startschuss ein erstes, positives Fazit. Der Arzt hatte zudem den Eindruck, dass es witterungsbedingt nicht viele Ausfälle gegeben hat. So habe es im Vorfeld keine einzige Absage der 252 angemeldeten Personen gegeben.
Diejenigen, die sich bei dem vielen Schnee nicht nach Unna gewagt haben, sollen am Dienstag zum Zug kommen. „Wir haben heute an vier Impfstraßen gearbeitet und werden morgen eine weitere Impfstraße öffnen und die Impfungen nachholen. Die Termine bleiben also gültig“, erklärte der Schwerter Arzt weiter. Der nötige Impfstoff war rechtzeitig am späten Vormittag in der Hellwegstadt eingetroffen.
Der Erste, der nach erhaltenem Piks das Impfzentrum in der neuen Kreissporthalle verließ, war Günter Deifuß aus Lünen. „Wir waren schon eine halbe Stunde früher hier und es ist alles recht zügig gelaufen“, zeigte sich der Senior vom Prozedere angetan. Am 5. März hat der 81-Jährige dann seinen zweiten Termin wieder in Unna. Deifuß war auch einer der Ersten, die bei der Online-Vergabe einen Termin ergattert hatten. „Das war um 8.03 Uhr, da stand mein Termin schon fest.“ Sein Schwiegersohn hatte diesen im Internet für ihn buchen können.
Als zweiter Mann kam der 82-jährige Manfred Lawrenz in Begleitung seiner Frau aus dem Impfzentrum. Das Paar hatte eine Anreise aus Schwerte auf sich genommen. „Die Fahrt war in Ordnung, weil alle rücksichtsvoll gefahren sind“, sagte das Paar, das noch einen Verbesserungsvorschlag für die Abläufe hat. „Wir waren früh da und mussten erst noch einmal draußen warten, das ist bei einem solchen Katastrophenwetter nicht schön.“
Heide Vocke aus Kamen lobte den Ablauf in der Einrichtung, sie war sogar etwas eher als geplant an die Reihe gekommen. „Es hat genau eine halbe Stunde gedauert“, so die 80-Jährige danach. Unterstützt von ihrem Sohn Peter hatte sie die benötigten Unterlagen bereits vorher ausgefüllt, jedoch mussten diese im Impfzentrum noch einmal ausgedruckt und ausgefüllt werden, weil die Bögen mit den Daten der Krankenkasse erfasst werden mussten. „Das ist die typische deutsche Bürokratie“, sagte Peter Vocke, der sich aber wie seine Mutter über die erfolgreich absolvierte erste Impfung freute.
Technisches Hilfswerk räumt Parkplatz
Von der Wilhelmshöhe in Unna hatte Landwirt Gerhard Schulze-Selmig eine verhältnismäßig kurze Anreise zur Impfung. „Die geben sich wirklich Mühe und es hat alles gut geklappt“, sagte der 80-Jährige, nachdem er seinen Piks bekommen hatte. Er hatte den frühen Termin seiner Tochter Ute zu verdanken. „Ich kenne viele, die noch immer keinen Termin haben, auch weil das für Menschen in unserem Alter über das Internet schon sehr schwierig ist. Meine Tochter hatte Glück, denn schon nach 15 Minuten hatte sie einen Termin für mich. Dafür bin ich ihr sehr dankbar.“
Das THW Lünen sorgte dafür, dass die in der Regel in Begleitung angereisten Senioren einen vom Schnee befreiten Parkplatz nutzen konnten. „Die Kollegen aus Bergkamen sind zwar noch vor uns alarmiert worden, aber weil wir das Bergungsräumgerät haben, sind wir dann auch benachrichtigt worden, um den Parkplatz zu räumen“, so Truppführer Tobias Kniecik, der von zwei Kollegen begleitet wurde.
An alle Parkplätze kamen die Helfer indes nicht heran, rund 40 Plätze waren schon vorher – wohl mit im Impfzentrum Beschäftigten – belegt gewesen. Gegen 15.30 Uhr gab es schon den nächsten Einsatz für das Team des THW, denn auch die Leitstelle der Feuerwehr in Unna musste noch von den Schneemassen befreit werden.