1. wa.de
  2. Lokales
  3. Bönen

Sportpark mit weniger Spielfläche? SPD gegen Reduzierung auf 1,5 Fußballplätze

Erstellt:

Von: Kira Presch

Kommentare

Fußball vor Zechenturm Bönen
Wie der Sportpark im Schatten des Zechenturms künftig aussehen wird, ist zurzeit noch offen. © Kröger

Seit der Fußballverein IG Bönen von der Bildfläche verschwunden ist, müssen die Dimensionen des geplanten Sportparks am Zechenturm neu überdacht werden – auch wenn sich inzwischen ein neuer Verein, der FC Bönen, gegründet hat. Eine Idee ist, nur noch 1,5 Fußballfelder zu planen. Das stößt bei der SPD-Fraktion jedoch auf wenig Verständnis.

Bönen – Wie geht es weiter mit dem geplanten Sportpark am Zechenturm? Nachdem die IG Bönen als künftiger Nutzer neben der Spielvereinigung Bönen bekanntlich weggefallen ist, hat sich jetzt ein neuer Verein, der FC Bönen, gegründet. Für die Planungen der Verwaltung denkbar schwierige Voraussetzungen für eine verlässliche Planung. Inzwischen denkt man im Rathaus aufgrund gestiegener Baukosten auch über eine Lösung mit 1,5 statt zwei Plätzen nach. Die SPD-Fraktion hat sich in ihrer Haushaltsklausur am Wochenende bereits klar gegen eine kleine Lösung positioniert. „Das macht für uns keinen Sinn“, so Fraktionsvorsitzender Dirk Lampersbach.

SPD: „Vorstellungen der Verwaltung realitätsfremd“

„Mit Verwunderung mussten wir in der Haushaltsberatung zur Kenntnis nehmen, dass die Gemeinde Bönen das Kunstrasenangebot auf dem Sportpark nun auf 1,5 Plätze reduzieren will,“ so Dirk Lampersbach. Zwar sei es unbestritten, dass die neuen Planungen der aktuellen Situation angepasst werden müssen. Die Vorstellungen der Verwaltung, dass sich die Spielvereinigung und der FC Bönen in Zukunft 1,5 Fußballplätze teilen, ist nach Meinung der SPD jedoch realitätsfremd und entspreche nicht den Absprachen mit beiden Vereinen. Ein geregelter Trainingsbetrieb und ein attraktives Vereinsleben seien auf Dauer mit den angedachten Kürzungen nicht möglich.

Plan Sportpark Bönen
So sah die ursprüngliche Planung 2020 für den Sportpark am Förderturm aus. Inzwischen machen veränderte Umstände eine Planungsänderung notwendig. © WA

„Zwei Kunstrasenplätze sind notwendig, um auch im Winter trainieren zu können. Schließlich stehen in der Zeit von Oktober bis März Rasenplätze für den Sportbetrieb nicht zur Verfügung. Dies ist aber besonders wichtig, um dem Nachwuchs beider Vereine optimale Trainings-Möglichkeiten zu bieten. Damit könnte verhindert werden, dass die Kinder weiter in andere Kommunen abwandern.“

Der Kunstrasen sei in der Anschaffung zwar teurer, räumt Lampersbach ein, aber sowohl im Unterhalt als auch in der Pflege in einer heißen Sommersaison amortisierten sich die Kosten schnell. „Wenn in Bönen Mitte der Vereinsfußball eine Zukunft haben soll, werden wir als Gemeinde nicht um zwei Kunstrasenplätze herum kommen. Wir hoffen, dass die Verwaltung ihre Haltung zu dieser absurden Idee noch einmal überdenkt“, so Lampersbach.

Neuplanung nötig und schwierig

Tatsächlich sei noch alles offen und der Planungsstand ziemlich fragil, bestätigt der zuständige Fachbereichsleiter Robert Eisler. „Wir haben mit zwei Vereinen angefangen zu planen, davon spielte einer in der Westfalenliga, dann kam die Insolvenz der IG Bönen und nun hat sich gerade ein neuer Verein gegründet, wo aber noch keine Mannschaften hinterlegt sind. Das macht eine Neuplanung nötig und schwierig.“

Die Verwaltung will nun zunächst im Februar mit den beiden betroffenen Vereinen darüber sprechen, was sie tatsächlich brauchen und wo sich Synergieeffekte ergeben – etwa bei der Gestaltung des gemeinsamen Vereinshauses. Auch hier sollen sich noch Änderungen ergeben, die helfen, Kosten zu reduzieren. Klar sei aber auch, dass man mit dem gesteckten Budget von 5,4 Millionen Euro (inklusive 3 Millionen Euro Bundesförderung) auskommen will – trotz der Preissteigerungen im Bausektor. Das bedeutet, dass Einsparpotenzial geprüft werden muss.

Ein Platz mit halbierter Fläche spart bis zu 350 000 Euro

Ein Vorschlag, den die SPD-Fraktion ablehnt, ist der Bau von 1,5 Plätzen. Das würde bedeuten, dass sich die Vereine einen Platz für Liga-Spiele teilen müssten, der zweite Platz wäre nur halb so groß wie ein reguläres Spielfeld und könnte bis auf Ausnahmen nur fürs Training genutzt werden. Das Einsparpotenzial bei dieser Lösung beziffert Robert Eisler mit etwa 300 000 bis 350 000 Euro. Dann wäre es allerdings sinnvoll, beide Spielfelder mit Kunstrasen zu planen, damit eine durchgehende Nutzung auch im Winter möglich ist, so Eisler.

Bedarfsgerecht planen, aber nicht überdimensioniert

„Wir wollen bedarfsgerecht planen, aber auch nicht überdimensioniert“, bringt Eisler den Spagat auf den Punkt. Dabei ist jetzt Eile geboten: Die Planungsleistungen für das Projekt müssen vergeben werden, sobald der Umfang feststeht. Denn: „Bis Ende 2025 muss der Bau des Sportparks abgeschlossen sein.“

Im Fachausschuss Planen, Bauen, Umwelt am Donnerstag, 2. Februar, um 18 Uhr im Ratssaal steht das Thema Neu- und Umbau von Sportanlagen auf der Tagesordnung. Hier soll nach Auskunft der Verwaltung aber zunächst nur ein Sachstand gegeben werden.

Auch interessant

Kommentare