„Zwei Kunstrasenplätze sind notwendig, um auch im Winter trainieren zu können. Schließlich stehen in der Zeit von Oktober bis März Rasenplätze für den Sportbetrieb nicht zur Verfügung. Dies ist aber besonders wichtig, um dem Nachwuchs beider Vereine optimale Trainings-Möglichkeiten zu bieten. Damit könnte verhindert werden, dass die Kinder weiter in andere Kommunen abwandern.“
Der Kunstrasen sei in der Anschaffung zwar teurer, räumt Lampersbach ein, aber sowohl im Unterhalt als auch in der Pflege in einer heißen Sommersaison amortisierten sich die Kosten schnell. „Wenn in Bönen Mitte der Vereinsfußball eine Zukunft haben soll, werden wir als Gemeinde nicht um zwei Kunstrasenplätze herum kommen. Wir hoffen, dass die Verwaltung ihre Haltung zu dieser absurden Idee noch einmal überdenkt“, so Lampersbach.
Tatsächlich sei noch alles offen und der Planungsstand ziemlich fragil, bestätigt der zuständige Fachbereichsleiter Robert Eisler. „Wir haben mit zwei Vereinen angefangen zu planen, davon spielte einer in der Westfalenliga, dann kam die Insolvenz der IG Bönen und nun hat sich gerade ein neuer Verein gegründet, wo aber noch keine Mannschaften hinterlegt sind. Das macht eine Neuplanung nötig und schwierig.“
Die Verwaltung will nun zunächst im Februar mit den beiden betroffenen Vereinen darüber sprechen, was sie tatsächlich brauchen und wo sich Synergieeffekte ergeben – etwa bei der Gestaltung des gemeinsamen Vereinshauses. Auch hier sollen sich noch Änderungen ergeben, die helfen, Kosten zu reduzieren. Klar sei aber auch, dass man mit dem gesteckten Budget von 5,4 Millionen Euro (inklusive 3 Millionen Euro Bundesförderung) auskommen will – trotz der Preissteigerungen im Bausektor. Das bedeutet, dass Einsparpotenzial geprüft werden muss.
Ein Vorschlag, den die SPD-Fraktion ablehnt, ist der Bau von 1,5 Plätzen. Das würde bedeuten, dass sich die Vereine einen Platz für Liga-Spiele teilen müssten, der zweite Platz wäre nur halb so groß wie ein reguläres Spielfeld und könnte bis auf Ausnahmen nur fürs Training genutzt werden. Das Einsparpotenzial bei dieser Lösung beziffert Robert Eisler mit etwa 300 000 bis 350 000 Euro. Dann wäre es allerdings sinnvoll, beide Spielfelder mit Kunstrasen zu planen, damit eine durchgehende Nutzung auch im Winter möglich ist, so Eisler.
„Wir wollen bedarfsgerecht planen, aber auch nicht überdimensioniert“, bringt Eisler den Spagat auf den Punkt. Dabei ist jetzt Eile geboten: Die Planungsleistungen für das Projekt müssen vergeben werden, sobald der Umfang feststeht. Denn: „Bis Ende 2025 muss der Bau des Sportparks abgeschlossen sein.“
Im Fachausschuss Planen, Bauen, Umwelt am Donnerstag, 2. Februar, um 18 Uhr im Ratssaal steht das Thema Neu- und Umbau von Sportanlagen auf der Tagesordnung. Hier soll nach Auskunft der Verwaltung aber zunächst nur ein Sachstand gegeben werden.