1. wa.de
  2. Lokales
  3. Bönen

Realschüler hören Vortrag über Hospizarbeit

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Sabine Pinger

Kommentare

Sylvie Blätgen und ihre „Kollegin“ Motte besuchten die Zehntklässler, um von der Hospiz-Arbeit zu berichten.
Sylvie Blätgen und ihre „Kollegin“ Motte besuchten die Zehntklässler, um von der Hospiz-Arbeit zu berichten. © Pinger

Bönen - Der Hospizdienst aus Hamm hilft betroffenen Familien und Paaren dabei, der letzten gemeinsamen Zeit so viel Leben wie möglich zu geben. Sylvie Blätgen vom Christlichen Hospiz „Am roten Läppchen“ erzählte den Zehntklässlern der Humboldt-Realschule Freitag Vormittag von der Arbeit ihrer Einrichtung.

Die Koordinatorin des ambulanten Hospizdienstes hatte einen guten Grund dafür, erneut die Bönener Schule zu besuchen. Die hatten nämlich im Weihnachtsgottesdienst im Dezember für das Hospiz gesammelt, speziell für die Trauerarbeit mit Kindern. 350 Euro kamen dabei zusammen. „Euer genialer Einsatz ist sehr beeindruckend“, bedankte sich Sylvie Blätgen bei den Mädchen und Jungen, die den Gottesdienst organisiert hatten.

Sie selbst arbeitet seit 17 Jahren in der Sterbebegleitung. Aus ihrer Erfahrung schilderte sie ihren jungen Zuhörern, auf welch vielseitige Art sie und ihre größtenteils ehrenamtlichen Kollegen sterbende Menschen und deren Familien unterstützen.

Sylvie Blätgen erzählte zum Beispiel von dem Vater, der ein letztes Mal mit seiner Frau und seinen Kindern Weihnachten feiern wollte, und das Fest deshalb um Wochen vorgezogen wurde. Sie berichtete von der jungen Mutter, die ihrer neugeborenen Tochter durch Briefe und Tonaufnahmen Wichtiges mit auf den Lebensweg gegeben hat, den sie nicht mehr begleiten konnte.

„Es gibt eine Menge, was wir für Menschen tun können, die dem Tod geweiht sind“, erklärte sie den Schülern der beiden Religionskurse von Stefanie Schulz und Hannah Stritzke. Ansprechpartner bräuchten aber auch und gerade die Angehörigen. Viele Eltern würden es etwa scheuen, ihren Kindern von dem bevorstehenden Tod der Mutter, des Vaters oder der Großeltern zu erzählen. „Dabei wissen Kinder meistens sehr genau, was passiert“, stellte Sylvie Blätgen fest. Die Hospiz-Mitarbeiter begleiten dann Gespräche, in denen es um das Sterben und mehr noch um das Leben geht, das gemeinsam verbleibt.

Eine wichtige Arbeit leistet dabei oft Motte, der ausgebildete Therapiehund von Sylvie Blätgen. Die flauschige Trösterin stellte Blätgen natürlich auch den Realschülern vor.

Auch interessant

Kommentare