Darunter finden sich laut Verwaltung viele Ideen zur Neugestaltung der Fußgängerzone, die mittel- bis langfristig umgesetzt werden können, andere Ideen seien kurzfristig zu realisieren, wenn die finanziellen und technischen Rahmenbedingungen passen. Aus bestehenden Fördertöpfen könnten kleinere Maßnahmen kurzfristig gefördert werden, die dazu beitragen könnten, das Zentrum attraktiver zu gestalten und zu beleben, wie zum Beispiel Stadtbäume, Pflanzkübel, Fassadenbegrünung, innovative Stadtmöblierung sowie Kunstobjekte.
Beim Seniorenspaziergang im Rahmen des Projekts „Mit(te)machen“ wiesen die Teilnehmer darauf hin, dass besonders für ältere und gehbehinderte Menschen die Benutzung der Treppen vor dem Rewe- und Edeka-Markt in der Fußgängerzone ein Problem darstellt, weil sie sich nirgendwo festhalten können. Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hat im Nachgang der Veranstaltung einen Antrag eingebracht, an beiden Treppen ein Geländer zu installieren.
Die Grünen argumentieren, dass die Installierung der Geländer mit einem überschaubaren finanziellen Aufwand auch kurzfristig umgesetzt werden könnte, ohne späteren Umgestaltungsmaßnahmen im Wege zu stehen. „Das würde zeigen, dass die Bürger-Vorschläge ernst genommen und zeitnah umgesetzt werden“, heißt es in dem Antrag.
Tatsächlich stellen die Treppen in dem Bereich ein Sicherheitsrisiko dar, wie die Verwaltung einräumt: „Der Belag ist uneben und teilweise defekt und stellt eine Stolperfalle dar. Besonders bei nassen und kalten Witterungsbedingungen besteht Sturzgefahr. Hinzu kommt, dass das Stufenmaß in Höhe und Tiefe ungleichmäßig ist und damit für Menschen mit motorischen Einschränkungen sowie für sehbehinderte Menschen keine Barrierefreiheit darstellt.“
Das würde zeigen, dass die Bürger-Vorschläge ernst genommen und zeitnah umgesetzt werden.
Eine Begehung mit dem Bauhof vor Ort hat ergeben, dass entlang der sechsstufigen Treppe, die einen Höhenunterschied von 90 cm ausgleicht, auf Höhe des Fahrstuhls ein Handlauf installiert werden sollte. Darüber hinaus sei auch im Bereich der zentralen Treppenanlage ein Handlauf empfehlenswert. Hier wäre eine mittige Installation auf Höhe des „Knickes“ (siehe Fotos) ratsam. Hier beträgt der Höhenunterschied 50 cm auf vier Stufen verteilt. Damit Skater die Handläufe nicht als „Rampe“ nutzen, könnten sie in zwei Teilen installiert werden. Die Kosten pro Handlauf in Edelstahl und Montage durch ein Betonfundament werden von der Verwaltung auf rund 2200 Euro geschätzt.
Im Zusammenhang mit der Errichtung der Handläufe beantragen die Grünen auch die Erneuerung der Fahrradständer vor den beiden Lebensmittelmärkten. Aktuell befinden sich dort acht Reihenanlagen mit jeweils fünf zum Teil verbogenen oder defekten Stellplätzen als Klemmsystem, die keinen Diebstahlschutz böten, da lediglich das Vorderrad, nicht jedoch der Rahmen, angeschlossen werden kann. Die Anordnung der aktuellen Stellplätze behindere teilweise den Fußgängerverkehr und enge den Rettungsweg ein, heißt es in der Stellungnahme der Verwaltung. Sie empfiehlt die Installation einzelner Fahrradständer im Betonfundament. Durch die Neuordnung der Anlage würde sich die Zahl der Fahrradständer geringfügig reduzieren. Auf 12 Metern Länge könnten bis zu 13 Bügel mit je zwei Stellplätzen installiert werden. Um Platz zu sparen, soll je Bügel ein Pfosten im Bereich der Wiese einbetoniert werden, sodass die Vorderräder dort platziert werden.
Die Kosten für verschiedene Modellvarianten variieren nach Angaben der Verwaltung zwischen 88 und 169 Euro pro Fahrradständer. Die Anschaffung der günstigsten Anlehnbügel würde mit rund 1400 Euro zu Buche schlagen, zuzüglich der Kosten für Beton. Die Mittel könnten aus dem Haushalt 2022 für die Umstrukturierung der Fußgängerzone finanziert werden. Städtebaufördermittel könnten bei zeitnaher Umsetzung des Projekts allerdings nicht beantragt werden.
Die Entscheidung über den Antrag fällt in der nächsten Ratssitzung, die am 20. Oktober um 18 Uhr in der MCG-Aula stattfindet.