1. wa.de
  2. Lokales
  3. Bönen

Rat entscheidet über Installation von Handläufen in der Fußgängerzone

Erstellt:

Von: Kira Presch

Kommentare

Mehr Sicherheit für ältere und gehbehinderte Bürger: So könnten künftig die geforderten Handläufe auf den Treppen vor den Lebensmittelmärkten in der Fußgängerzone aussehen. Bisher gibt es nichts, um sich festzuhalten.
Mehr Sicherheit für ältere und gehbehinderte Bürger: So könnten künftig die geforderten Handläufe auf den Treppen vor den Lebensmittelmärkten in der Fußgängerzone aussehen. Bisher gibt es nichts, um sich festzuhalten. © Gemeinde Bönen

Wie könnte die Bönener Mitte attraktiver werden? Dazu sind im Rahmen der Bürgerbeteiligungsveranstaltung „Mit(te)machen“ viele Ideen und Vorschläge eingegangen – insbesondere für die Fußgängerzone. Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hat in diesem Zusammenhang einen Antrag eingebracht.

Bönen – Über den soll den in der kommenden Ratssitzung am Donnerstag, 20. Oktober, abgestimmt werden. Auf den Treppen, die den Höhenunterschied zwischen Edeka- und Rewe-Markt und der Fußgängerzone überbrücken, sollen Handläufe installiert werden. Außerdem sollen die bestehenden Fahrradständer in diesem Bereich ausgetauscht werden.

Bei den „Mit(te)machen“- Spaziergängen durch die Ortsmitte entwickelten die Teilnehmer viele Ideen, wie das Umfeld im Ortszentrum verbessert werden kann, berichtet die Bönener Verwaltung, die die Beteiligungsergebnisse jetzt aufbereitet. In der ersten Sitzung der Arbeitsgruppe „Mit(te)macher“, die im Herbst geplant ist, sollen die Ergebnisse vorgestellt werden. Im Anschluss sollen die ersten umsetzungsfähigen Maßnahmen auf den Weg gebracht werden.

Viele Bürgervorschläge

Darunter finden sich laut Verwaltung viele Ideen zur Neugestaltung der Fußgängerzone, die mittel- bis langfristig umgesetzt werden können, andere Ideen seien kurzfristig zu realisieren, wenn die finanziellen und technischen Rahmenbedingungen passen. Aus bestehenden Fördertöpfen könnten kleinere Maßnahmen kurzfristig gefördert werden, die dazu beitragen könnten, das Zentrum attraktiver zu gestalten und zu beleben, wie zum Beispiel Stadtbäume, Pflanzkübel, Fassadenbegrünung, innovative Stadtmöblierung sowie Kunstobjekte.

Beim Seniorenspaziergang im Rahmen des Projekts „Mit(te)machen“ wiesen die Teilnehmer darauf hin, dass besonders für ältere und gehbehinderte Menschen die Benutzung der Treppen vor dem Rewe- und Edeka-Markt in der Fußgängerzone ein Problem darstellt, weil sie sich nirgendwo festhalten können. Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hat im Nachgang der Veranstaltung einen Antrag eingebracht, an beiden Treppen ein Geländer zu installieren.

Sicherheitsrisiko Treppe

Die Grünen argumentieren, dass die Installierung der Geländer mit einem überschaubaren finanziellen Aufwand auch kurzfristig umgesetzt werden könnte, ohne späteren Umgestaltungsmaßnahmen im Wege zu stehen. „Das würde zeigen, dass die Bürger-Vorschläge ernst genommen und zeitnah umgesetzt werden“, heißt es in dem Antrag.

Tatsächlich stellen die Treppen in dem Bereich ein Sicherheitsrisiko dar, wie die Verwaltung einräumt: „Der Belag ist uneben und teilweise defekt und stellt eine Stolperfalle dar. Besonders bei nassen und kalten Witterungsbedingungen besteht Sturzgefahr. Hinzu kommt, dass das Stufenmaß in Höhe und Tiefe ungleichmäßig ist und damit für Menschen mit motorischen Einschränkungen sowie für sehbehinderte Menschen keine Barrierefreiheit darstellt.“

Das würde zeigen, dass die Bürger-Vorschläge ernst genommen und zeitnah umgesetzt werden.

Die Grünen

Eine Begehung mit dem Bauhof vor Ort hat ergeben, dass entlang der sechsstufigen Treppe, die einen Höhenunterschied von 90 cm ausgleicht, auf Höhe des Fahrstuhls ein Handlauf installiert werden sollte. Darüber hinaus sei auch im Bereich der zentralen Treppenanlage ein Handlauf empfehlenswert. Hier wäre eine mittige Installation auf Höhe des „Knickes“ (siehe Fotos) ratsam. Hier beträgt der Höhenunterschied 50 cm auf vier Stufen verteilt. Damit Skater die Handläufe nicht als „Rampe“ nutzen, könnten sie in zwei Teilen installiert werden. Die Kosten pro Handlauf in Edelstahl und Montage durch ein Betonfundament werden von der Verwaltung auf rund 2200 Euro geschätzt.

Neue Fahrradständer

Im Zusammenhang mit der Errichtung der Handläufe beantragen die Grünen auch die Erneuerung der Fahrradständer vor den beiden Lebensmittelmärkten. Aktuell befinden sich dort acht Reihenanlagen mit jeweils fünf zum Teil verbogenen oder defekten Stellplätzen als Klemmsystem, die keinen Diebstahlschutz böten, da lediglich das Vorderrad, nicht jedoch der Rahmen, angeschlossen werden kann. Die Anordnung der aktuellen Stellplätze behindere teilweise den Fußgängerverkehr und enge den Rettungsweg ein, heißt es in der Stellungnahme der Verwaltung. Sie empfiehlt die Installation einzelner Fahrradständer im Betonfundament. Durch die Neuordnung der Anlage würde sich die Zahl der Fahrradständer geringfügig reduzieren. Auf 12 Metern Länge könnten bis zu 13 Bügel mit je zwei Stellplätzen installiert werden. Um Platz zu sparen, soll je Bügel ein Pfosten im Bereich der Wiese einbetoniert werden, sodass die Vorderräder dort platziert werden.

Mittel im Haushalt

Die Kosten für verschiedene Modellvarianten variieren nach Angaben der Verwaltung zwischen 88 und 169 Euro pro Fahrradständer. Die Anschaffung der günstigsten Anlehnbügel würde mit rund 1400 Euro zu Buche schlagen, zuzüglich der Kosten für Beton. Die Mittel könnten aus dem Haushalt 2022 für die Umstrukturierung der Fußgängerzone finanziert werden. Städtebaufördermittel könnten bei zeitnaher Umsetzung des Projekts allerdings nicht beantragt werden.

Die Entscheidung über den Antrag fällt in der nächsten Ratssitzung, die am 20. Oktober um 18 Uhr in der MCG-Aula stattfindet.

Auch interessant

Kommentare