Glitter und Flitter, Farben und Licht, dazu – besonders wirksam – die in allen Räumen besonders eindrucksvolle Dekoration mit rund 400 Luftballons in allen Größen und Blaufärbungen (alle selber aufgeblasen, wie es hieß). Für alle Besucherinnen und Besucher war ein ausgeklügeltes Programm erarbeitet und bereitgestellt worden, das dem Generalthema „Grenzenlos“ offensichtlich zu entsprechen schien.
In der Mehrzahl junge Leute – als gern gesehene Klientel für die Zukunft – strömten zu den Angeboten, sodass auch schon mal Wartezeiten in Kauf genommen werden mussten. Die akzeptierte man bereitwillig, denn zu verlockend war Liegestuhlplatz in der Gaming-Ecke des „Go in“ oder am Tisch bei den Mangamalern.
Wurde bei den einen unter Leitung von Angela Bräuer gespielt und getanzt, konzentrierte man sich bei anderen auf exakte Pinsel- und Federstriche, und das bei absoluter Konzentration. Auffallend: der Altersunterschied bei den Interessenten. So traf zum Beispiel der siebenjährige Artyom Klat auf den 30-jährigen Kevin Wiesner – der eine als begabter Anfänger, der andere „seit Kindheitstagen“ mit dieser Maltechnik beschäftigt und vertraut.
Damit war die Palette der Überraschungen nicht erschöpft. Wer den einstweiligen Rückzug wählte, konnte sich dazu einen Escape-Room aussuchen und mit Rätselaufgaben seinem selbst gewählten Exil wieder entkommen. Leider verhinderten die kühlen Abendtemperaturen einen Aufenthalt im gemütlich gestalteten Terrassenbereich.
Schwerpunkt des Abends war die Lesung mit der Dichterin, Musikerin und Schauspielerin Julia Engelmann aus Berlin. Unter dem Titel „Die Welt mit deinen Augen“ trug sie vor gut 60 mehrheitlich Besucherinnen aus ihren Werken vor. Abgerundet wurde die Abendveranstaltung mit einem kleinen und feinen Angebot an Snacks und diversen Getränken.
Die Nacht der Bibliotheken gibt es seit 2005. Sie findet alle zwei Jahre statt. Die Bönener Gemeindebücherei war beim zehnjährigen Bestehen zum ersten Mal dabei und zeigte sogleich mit einem fantastischen Angebot, „was sie so drauf hat“ – und das ist nicht wenig, wie die Veranstaltung zeigte.