Blick auf die unterschiedlichen Delikte:
- Gewalt: Die Kreispolizei registrierte insgesamt 707 Fälle etwa von Körperverletzung, Totschlag und Raub, davon 29 in Bönen (+ 8 gegenüber 2021). Der Anstieg fällt eher gering aus, die Aufklärungsquote ist leicht auf 78,6 Prozent gesunken. Bei den jüngeren Tätern im Alter bis einschließlich 20 Jahre gab es eine Zunahme (205 gegenüber 178 in 2021). Um etwa 50 Prozent sind die Fälle gestiegen, in denen Menschen Widerstand gegen die Staatsgewalt geleistet und/oder deren Vertreter tätlich angegriffen haben. 124 waren es, 41 mehr als 2021. Die Zahl halte sich angesichts Zehntausender Einsätze im Jahr gleichwohl im Rahmen, hieß es am Dienstag.
- Sexualstraftaten: Hier fällt ein deutlicher Anstieg auf 420 auf (davon 21 Fälle in Bönen). „Da geht es vor allem um Kinderpornografie“, erläuterte Heimbuch. Im Zuge größerer Verfahren wie etwa im Fall Lügde würden auch Konsumenten im Kreisgebiet ermittelt. Überdies sei die Öffentlichkeit stärker sensibilisiert, was Übergriffe in der Familie angehe.
- Diebstahl: 6711 Fälle (davon in Bönen: 305). Ein Plus gab es gegenüber 2021 sowohl bei den Wohnungseinbrüchen (+ 27 auf 310), beim Taschendiebstahl (+ 126 auf 482), beim Diebstahl aus Kfz (+ 27 auf 1048) und beim Fahrradklau (+ 155 auf 922). Der beste Schutz gegen Diebstahl sei es, etwa beim Einkaufen seine Tasche nicht in den Wagen zu legen und die Wohnung technisch gegen Einbrecher zu sichern, sagte Heimbuch. „Da kann man schon mit wenig Aufwand viel erreichen.“ Bei mehr als jedem zweiten Wohnungseinbruch in 2022 blieb es beim Versuch. In Bönen gab’s 13 Einbruchsdelikte, 24-mal hatten es Täter auf Taschen abgesehen, 87-mal auf Gegenstände im Auto und 22-mal auf Fahrräder.
- Betrug: Knapp 2500 Fälle im Polizeiberitt sprechen eine deutliche Sprache. Zu schaffen machen der Behörde vor allem Straftaten zum Nachteil Älterer, etwa durch Telefonbetrüger. Die Zahl ist mit 811 (davon 36 in Bönen) zwar leicht zurückgegangen und es bleibt in knapp 95 Prozent der Fälle beim Versuch. Dahinter stecken aber zumeist hohe Summen. Die Schadenshöhe 2022 mit knapp 332.000 Euro werde in diesem Jahr wohl noch getoppt, erläuterte Heimbuch mit Blick auf die aktuellen Fälle. Im Jahr 2020, in der Hochzeit der Pandemie, hat sie bei knapp einer Million Euro gelegen.
- Rauschgift: Die Fallzahl hat sich um 150 auf 870 erhöht, liegt aber noch unter dem 2018er-Wert. Die beschlagnahmte Menge an Marihuana, Haschisch und Kokain hat teils deutlich zugenommen. Bei Heroin, Amphetamin und Ecstasy gingen die Zahlen hingegen zurück.
