Im Mogelpalast, den die Lehrer als Wahllokal umfunktioniert hatten, konnten die Gymnasiasten genau wie bei einer echten Wahl ihre Stimme abgeben. Zunächst mussten sie ihre Benachrichtigung beim Wahlvorstand, der aus drei Politiklehrern bestand, vorzeigen. Daraufhin erhielten sie einen Wahlzettel. „Das ist auch genau der aus unserem Wahlkreis“, verrät Holz.
In den zwei aufgestellten Wahlkabinen gaben die Jugendlichen dann ihre Stimme ab und warfen ihren Wahlzettel in die Urne. „Das alles ist sehr authentisch. Ich finde, gerade das macht es so attraktiv“, sagt Politiklehrer Gerold Wegmann, der auf die mit Plombe versiegelte Urne achtgab.
Mit der Wahlbeteiligung war Organisator Holz sehr zufrieden: „Viele machen von ihrem Wahlrecht Gebrauch“, hielt der Pädagoge fest, betonte aber zusätzlich, dass keiner der Schüler gezwungen war abzustimmen.
Vielleicht sind die Schüler besser auf die Wahl vorbereitet als mancher Erwachsener.
Auch die Jahrgangsstufen, die nicht wahlberechtigt waren, interessierten sich für das Projekt, weil sich am MCG in den vergangenen Wochen im Politikunterricht alles um die Landtagswahl drehte. Hierfür studierten die Schüler die Wahlprogramme der einzelnen Parteien oder setzten sich mit dem Aufbau des Landtages auseinander. „Vielleicht sind die Schüler besser auf die Wahl vorbereitet als mancher Erwachsener“, scherzt Holz. Deshalb kam manchmal im Unterricht die Frage auf, warum nur die älteren Schüler wählen durften. Da die Resonanz aktuell groß war, steht im Raum, das Mindestwahlalter am Gymnasium bei der kommenden Juniorwahl herunterzusetzen, damit auch Schüler aus den Jahrgangsstufen fünf bis sieben mitmachen können.
Auf die Ergebnisse sind die Schüler besonders gespannt. Das Resultat der NRW-weiten Abstimmung wird am 15. Mai online bekannt gegeben, parallel mit den Zahlen zur Landtagswahl. Wie am MCG gewählt wurde, wird den Schülern dann von den Lehrern mitgeteilt, da nur das Gesamtergebnis der Juniorwahl veröffentlicht wird.