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Keine Zeit zum Durchatmen: Kabarettabend mit Frieda Braun wird zur Dauerlachnummer

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Von: Carola Schiller

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Frieda Braun
Frieda Braun und ihre ganz eigene Körpersprache sorgten für jede Menge Spaß. © Carola Schiller

„Erst mal durchatmen“, ist der Titel des aktuellen Programms der Kabarettistin Frieda Braun, die im wirklichen Leben Karin Berkenkopf heißt. Zeit zum Durchatmen hatte das Publikum am Freitagabend in der MCG-Aula aber nicht, denn das kam aus dem Lachen gar nicht mehr raus.

Bönen – Schon zu Beginn riss die Sauerländerin die überwiegend weiblichen Zuschauer mit ihren kleinen und komischen Alltagsgeschichten buchstäblich vom Hocker. Mit schallendem Gelächter begleitete das Publikum Frieda Braun durch das Programm, vorbei an Männern, die den Frühstückstisch nicht abräumen und trotzdem gelobt werden müssen, über die hohe Bedeutung der gelben Säcke bis hin zu Yoga für Männer über 50.

Publikum in der MCG-Aula
Im Dauerlachmodus: Das überwiegend weibliche Bönener Publikum kam kaum zum Luft holen. © Carola Schiller

Entspannung findet Frieda Braun bei ihren Freundinnen, von denen jede einzelne eine besonders liebenswerte Macke hat oder auch selbst in schwierige Situationen gerät. Gerade bei den seit Corona ständig wechselnden Begrüßungsritualen könne Frau schon mal vor einer besonderen Herausforderung stehen.

„Tosca ist die Ratte im Parfümregal“

Das gelte auch, wenn unterschiedliche Parfümnoten beim höflichen Körperkontakt in Konkurrenz treten. Im Zweifel sei der Duft Tosca der Gewinner. „Tosca ist die Ratte im Parfümregal“. Wie man als Freundin damit umgeht und auch im eigenen Haushalt die klassischen Herausforderungen löst, dafür hatte Frieda Braun – wie könnte es anders sein – jede Menge Tipps parat.

Für reichlich Lachtränen sorgten die Überlegungen der Kabarettistin, was alles passieren kann, wenn gemäß buddhistischer Lehre jeder bei seiner Wiedergeburt für früheres Fehlverhalten bestraft wird. Wer in Bönen etwas bei Gröblinghoff stiehlt, käme dann womöglich in Bockum-Hövel wieder zur Welt, war einer ihrer Gedanken.

Tipps fürs Leben - brüllend komisch

In der zweiten Hälfte des vollgepackten Kabarettprogramms nahm Frieda Braun die Gäste mit in ihre Winterberger Heimat. Dort sorgte der schöne St. Martin-Darsteller auf seinem Pferd Iltschi schon lange vor dem Martinsritt für Begeisterung. Als der dann aber kurzfristig durch einen Mann ohne Reitkenntnisse ersetzt werden muss, erforderte es die Unterstützung vieler, damit der pferdeunerfahrene neue St. Martin nicht vom Pferd rutschte. Für das Teilen des Mantels war dann leider keine Hand mehr frei, was Frieda Braun voller Elan und mit zunehmend dramaturgischem Körpereinsatz auf die Bühne brachte. Eine brüllend komische Darbietung, die der Kabarettistin den verdienten Applaus einbrachte.

Frieda Braun
Die Frau aus dem Sauerland sorgte auch diesmal wieder für Ströme von Lachtränen. © Carola Schiller

Keine Frage, ohne Zugabe hätte das Publikum die Kabarettistin, die vor allem für ihre flexible Mimik und ihr Temperament bekannt ist, nicht gehen lassen. Und so kamen die Gäste in den Genuss der Geschichte von der Tupperdose, die sich weit hinten im Kühlschrank zu einer Brutstätte neuen Lebens entwickelt und sich vehement dagegen wehrt, einfach in der Toilette entsorgt zu werden. Allein die Ankündigung dieser bei ihren Fans bereits bekannten Geschichte, sorgte für Begeisterungsrufe. Die waren Frieda Braun auch zum Ende der Vorstellung sicher.

Ohne Kostümwechsel und ohne Requisiten gelang es der Kabarettistin, mit ihrem schauspielerischen und komödiantischen Talent das Publikum von der ersten Minute an zu begeistern.

Und was sagt sie selbst über sich? „Einfach, ehrlich und trocken“. So wie die Sauerländer eben sind.

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