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Jugendhilfeausschuss stimmt weiteren Gesprächen mit Evangelischem Kirchenkreis zu

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Von: Kira Presch

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Pool-Party im „First Floor“
Pool-Party im „First Floor“ 2019. Künftig könnte durch die offene Jugendarbeit hier wieder mehr Leben sein. © Pinger Sabine

Ob die Evangelische Kirchengemeinde Bönen künftig wieder in die offene Kinder- und Jugendarbeit einsteigt, um die Arbeit des Treffpunkts Go in zu ergänzen, muss noch geprüft werden. Der Kreis sieht noch Gesprächsbedarf bei einigen Punkten im Antrag auf Unterstützung. Die Kirche sieht durchaus Bedarf an weiteren Anlaufstellen, vor allem in den Ortsteilen.

Bönen – Seit 2019 beschäftigt sich der Kreis mit dem neuen Kinder- und Jugendförderplan, der für fünf Jahre gültig ist. Intensiv wurde auch diskutiert, wer Aufgaben in den drei vom Kreisjugendamt betreuten Kommunen übernehmen kann. Die Evangelische Kirchengemeinde will nun bestimmte Teile der offenen Kinder- und Jugendförderung in der Gemeinde Bönen übernehmen und so die Arbeit des Treffpunkts Go in ergänzen (wir berichteten). Dem Jugendhilfeausschuss des Kreises, der am Dienstag in Bönen in der MCG-Aula tagte, lag unter anderem der Antrag zur Förderung von 1,5 Fachkraftstellen zur Durchführung der offenen Kinder- und Jugendarbeit in Bönen auf dem Tisch, dem der Kreistag zustimmen muss.

„Grundsätzlich ein guter Ansatz, dass freie Träger sich intensiv beteiligen“, wertete der Vorsitzende des Ausschusses, Norbert Enters, den Antrag. Für die Verwaltung nahm Sozialdezernent Torsten Göpfert kurz und knapp Stellung: „Erstens: Wir haben kein Geld im Haushaltsplan. Zweitens: Wir haben noch Fragen. Drittens: Wir wollen das mit dem Antragsteller besprechen. Und viertens: Wir bitten den Ausschuss um das Votum, dass wir diese Gespräche führen können.“

Offene Fragen

Hier sieht der Kreis noch Gesprächsbedarf mit der Evangelischen Kirchengemeinde:

1. Klärung des tatsächlichen Bedarfs einer Offenen Tür

2. Inhaltliche Ausrichtung: Erstellung eines Konzeptes, das mit den Zielen des Kinder- und Jugendförderplans korrespondiert und das Verhältnis zum Treffpunkt Go in einbezieht.

3. Die Beteiligung aller relevanten Gruppen: Kirchengemeinde, Kommune, Kinder und Jugendliche sowie Go in.

4. Szenarien einer Umsetzung des Antrages unter Klärung der finanziellen Auswirkungen und der Machbarkeit. Das Antragsvolumen liegt bei etwa 105 000 Euro bei Bewilligung von 1,5 Vollzeitäquivalenten in der Personalkostenförderung. Davon sind rund 70 000 neu aufzubringen. 35000 Euro sind bereits im Personaletat des Go in enthalten – eine halbe Stelle wurde als Nachteilsausgleich festgehalten, weil es bislang keine weiteren geförderten Einrichtungen in Bönen gibt.

Anschließend warb Diakon Hendrik Scheffler vom Evangelischen Kirchenkreis Hamm als Antragsteller noch einmal für das geplante Projekt. „Wir haben uns als Kirchengemeinde Bönen den Jugendförderplan angeguckt und festgestellt, unter diesen neuen Voraussetzungen können wir anfangen darüber nachzudenken, wieder aktiv zu werden im Sinne der Jugendförderung in Bönen. Das passiert in anderen Gemeinden schon seit vielen Jahren erfolgreich. In Bönen gibt es durchaus Bedarf, der über das hinausgeht, was das Go in mit großartiger Arbeit leistet.“ Das decke nur den Bedarf im unmittelbaren Umfeld ab.

Bedarf in den Ortsteilen

Den zusätzlichen Bedarf sieht Scheffler vor allem in den Außenbezirken Nordbögge, Flierich und Lenningsen aus sowie im Ortsteil Altenbögge. Das seien Bereiche, wo die Kirchengemeinde seit vielen Jahren ehrenamtlich Jugendgruppen leitet. „Die Ehrenamtlichen stoßen aber auch an ihre Grenzen“, so Scheffler. Räume seien vorhanden, etwa mit dem „Stairway to heaven“ im Fliericher Gemeindehaus oder im „First floor“ im Bodelschwingh-Haus, die gute Voraussetzungen für eine gelingende Jugendarbeit bieten. In Nordbögge beobachte er aktuell einen Neuaufbruch von Jugendlichen, Jugendarbeit zu machen, die aber Struktur und Unterstützung bräuchten.

„Angebote der offenen Kinder- und Jugendförderung müssen in das Gesamtportfolio der Kommune eingebunden werden, deshalb ist es selbstverständlich, dass der Kreis noch einmal genau schaut, was konkret angeboten werden soll“, fasste Enters zusammen.

Einstimmig beschloss der Ausschuss, den Antrag der Evangelischen Kirchengemeinde zu prüfen und einen entsprechenden Beschlussvorschlag für eine der nächsten Sitzungen zu entwickeln.

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