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Jennifer Lakony verpasst Titel bei „Fräulein Kurvig“-Gala: „Eine tolle Erfahrung auch ohne Krone“

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Von: Kira Presch

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Teilnehmerinnen der „Fräulein Kurvig Gala“ auf der Bühne
Bei der „Fräulein Kurvig Gala“ präsentierten sich zwölf Plus-Size-Models auf der Bühne, darunter die Bönenerin Jennifer Lakony. © Jasmin Bailer

„Es war eine tolle Erfahrung“, zieht Jennifer Lakony Bilanz nach der Teilnahme an ihrer ersten Plus-Size-Fashion-Gala am Wochenende in Mönchengladbach. Den Titel „Fräulein Kurvig 2022“hat sie zwar nicht gewonnen, dafür aber mehr Selbstbewusstsein, wie sie selbst sagt.

Bönen/Mönchengladbach – „Das hat sehr viel Spaß gemacht und war sehr emotional, auf der Bühne zu stehen. Das war sicher nicht das letzte Mal“, hofft sie. Die Bönenerin will auf alle Fälle weitermachen.

Dabei hatte sich die Veranstaltung „Fräulein Kurvig – Deutschlands schönste Kurven“ vor allem Vielfalt auf die Fahne geschrieben. Menschen jeder Körperform, Größe, Hautfarbe und Sexualität waren im Vorfeld aufgerufen, sich zu bewerben und sich auf der Bühne zu präsentieren, um andere zur Selbstakzeptanz zur motivieren.

Zwölf Teilnehmerinnen aus 1700 ausgewählt

Eigentlich konnte die 34-Jährige ganz entspannt auf die Bühne gehen, denn sie ist bereits in die Modelkartei der Agentur „Fräulein Kurvig“ aufgenommen, die mit ihren Modellen vor allem den Plus-Size-Bereich der Modebranche bedient für Modenschauen und Fotoshootings. Am Wochenende ging es für sie vor allem darum, die Atmosphäre auf und hinter der Bühne zu genießen.

Jennifer Lakony im Brautkleid
Ein Highlight der Bühnenshow bei der Gala war die Präsentation im Brautkleid. © Privat

„Zunächst fand in Düsseldorf ein zweitägiges Training für uns statt, das uns auf unseren Auftritt vorbereiten sollte“, berichtet die Bönener Teilnehmerin, die sich unter mehr als 1700 Bewerbern, von denen 100 in die engere Wahl kamen und zum Casting eingeladen wurden, durchsetzen konnte. Am Ende schafften es zwölf Frauen und außerdem zwei Männer, zur Gala eingeladen zu werden, in der „Deutschlands schönste Kurven“ präsentiert werden sollten. „Damit alles gut klappt und wir uns auch gut präsentieren, haben wir die Choreografien für unsere Auftritte einstudiert und Workshops zu Haaren und Make-up bekommen. Da habe ich noch viel nützliche Tipps bekommen.“

Vor vollem Haus auf der Bühne

Dann wurde es ernst im ausverkauften „Kunstwerk“ in Mönchengladbach. Vor vollem Haus präsentierten sich die Teilnehmerinnen, die sich um den Titel „Fräulein Kurvig 2022“ bewarben, in mehreren Durchgängen in Streetwear, Abendkleidern, Dessous und sogar im Brautkleid. „Nervös war ich nicht“, erzählt die Bönener Kandidatin mit der Startnummer sieben, „es war eine tolle Erfahrung vor einem großen Publikum und auch einigen Promis aufzutreten und Applaus zu bekommen. Das ist genau mein Ding.“

Im Publikum saß unter anderem Rebecca Siemoneit-Barum, die Schauspielerin, die viele Zuschauer als Iffi aus der Lindenstraße kennen, und verfolgte den Wettbewerb der kurvigen Models.

Jennifer Lakony präsentierte sich bei der Gala in Abendmode
Jennifer Lakony präsentierte sich bei der Gala auch in Abendmode. © Privat

Dass am Ende eine andere das Sieger-Krönchen tragen durfte, nimmt Jennifer Lakony gelassen. „Da herrscht nicht so eine Konkurrenz, es geht eher familiär zu hinter der Bühne, man unterstützt sich gegenseitig“, so ihre Erfahrung. Sie will auf alle Fälle weitermachen neben ihrem Beruf als Erzieherin und hofft in der Zukunft auf die Chance, dass sie in der Agentur gebucht wird für den Laufsteg und Fotos, um Mode für große Größen zu präsentieren. Zwar sei der Plus-Size-Bereich, gemessen an der Realität, dass die wenigsten Frauen tatsächlich in Größe 36/38 passen, immer noch überschaubar. Da sei noch Luft viel nach oben in der Zukunft, sagt Jennifer Lakony.

Guido Maria Kretschmer ausgezeichnet

Einer, der an diesem Abend für seine Plus-Size-Kollektion ausgezeichnet wurde, war der Designer Guido Maria Kretschmer. „Leider konnte er nicht persönlich vor Ort sein und schickte eine Videogrußbotschaft“, bedauert Jennifer Lakony.

Sie hat für sich von dem Wettbewerb vor allem noch mehr Selbstbewusstsein mitgenommen: „Wir müssen uns nicht verstecken, nur weil wir ein paar Pfund mehr haben“, sagt sie. „Ich möchte Vorbild sein für alle Frauen und Männer, die mit sich hadern und Selbstzweifel haben, weil sie nicht den Normen entsprechen.“

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