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Im Bann der Furchtlosen: Ausstellung „Fearless Women“ in der Alten Mühle

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Von: Karl Löbbe

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Caroline Kirchner (von links), Katja Schlemm, Oliver Schäfer, Esther Hahm und Annette Nicolai
Der Künstler umgeben von Frauen-Power: Caroline Kirchner (von links), Katja Schlemm, Oliver Schäfer, Esther Hahm und Annette Nicolai. © Löbbe, Karl

Heute sagt man wohl „geflasht“, wenn man von einer Sache beeindruckt oder gebannt ist. Von einem künstlerischen Blitz getroffen werden könnten jedenfalls die Bürger, die in den nächsten Wochen den Ausstellungsraum in der Alten Mühle aufsuchen. Pünktlich zum Weltfrauentag hat der Künstler Oliver Schäfer aus Warstein einen Teil seiner „Fearless Women“, seiner „Furchtlosen Frauen“, ausgestellt, mit großer Wirkung auf den Betrachter.

Bönen – Zur Ausstellungseröffnung am Mittwochabend erschienen gut 30 Gäste. Sie genossen nicht nur die beeindruckenden Werke eines jungen Künstlers mit Studienplatz in Essen. Auch der hervorragend organisierte und liebevoll gestaltete Vernissagecharakter des Abends mit Larissa Neufeld am Flügel trug zu dem Gesamterfolg des Abends bei. Dafür zeichneten im Team Caroline Kirchner (Kulturbüro der Gemeinde), Esther Hahm (VHS Kamen- Bönen), Annette Nicolai und Katja Schlemm (Gemeindebücherei) verantwortlich.

Aktuell sind zehn der großflächigen Bilder (Acryl auf Leinwand, 100 mal 100 Zentimeter) in der Mühle zu sehen. Fünf werden Anfang April dazukommen. Ein sehr schön gestalteter Ausstellungskatalog vermittelt weitere Hinweise zu den Porträtierten. Zu jedem Bild gibt es zusätzlich einen „Steckbrief“. Eine Bücherauswahl ermöglicht eine Vertiefung zur Geschichte dieser Frauen aus unterschiedlichen Generationen. So ist beispielsweise die Queen neben Michelle Obama zu finden, Emilie Schindler neben Mode-Ikone Iris Apfel oder Meryl Streep Auge in Auge mit Malala Yousafzai. 25 Porträts gehören inzwischen zu Schäfers Portfolio, „100 sollen es insgesamt werden“, sagte er.

Wo sind die starken Frauen?

Ausschlaggebend für seine künstlerische Entwicklung auf dem Gebiet der Porträtmalerei war das Jahr 2016, so Schäfer im Interview mit Kirchner und Hahm. Das war eine Zeit, in der die Gesellschaft mit einer großen Zahl von medial omnipotenten Potentaten aller Couleur und Themen konfrontiert, wenn nicht gar drangsaliert wurde. Es war der Auslöser zu der Frage: Wo sind die Menschen, in die man Hoffnung setzen kann? Wo sind die starken Frauen aus unserer Gesellschaft, die in der Geschichte, in der Politik oder in den verschiedensten Medien gehört werden sollten? Deren Bild, deren Persönlichkeit, deren Einsatz wir notwendigerweise brauchen für unsere gesellschaftlichen Visionen und Zielvorstellungen.

Botschaft hinter der Fassade

Aus diesem Grund zeigt Schäfer auch einen Querschnitt von verschiedenen Frauentypen. Nicht die Jugendlichkeit, das besondere Alter, der Titel, die mediale Aktualität sind für ihn maßgebend. Er verweist auf die Botschaft, die hinter „der Fassade“ steckt. Hier soll die Geschichte entdeckt werden (Sind es auch die Schriftzeichen unter der Farbe?). Es ist nicht das „Gute Laune“-Bild oder das „schöne“ Bild, die die Anschauungskriterien ausmachen. Die Farben sollen „knallen“ und verbunden mit der Frage: „Wer ist das denn?“ die unterschiedlichsten Schicksale und Wirkungen der dargestellten Persönlichkeiten entwickeln.

In der Gesamtheit seiner „Farbenlehre“ verleiht Schäfer damit der jeweiligen Person eine maßgeschneiderte Individualität. Sie macht weitestgehend die Persönlichkeit aus und offenbart die Wesenszüge in einer personalen Vielfalt. Sein Ratschlag: nichts vorwegnehmen, das Bild auf sich wirken lassen und sich inspiriert fühlen.

Öffnungszeiten: Die Ausstellung läuft bis zum 28. April in der Alten Mühle in Bönen. Öffnungszeiten: 9 bis 13 Uhr und nach Vereinbarung unter Telefon 02383/913513.

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