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GSW kündigen erneut Preiserhöhungen ab dem kommenden Jahr an

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Von: Sabine Pinger

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Die Gemeinschaftsstadtwerke Kamen, Bönen, Bergkamen erhöhen erneut die Strompreise
Erst im Oktober haben die GSW die Strompreise angehoben. Im Januar soll die nächste Erhöhung folgen. © Patrick Pleul

Es könnte schlimmer kommen. So hätten die Gemeinschaftswerke (GSW) Kamen, Bönen, Bergkamen ihre Ankündigung, die Strompreise zum 1. Januar anheben zu wollen, überschreiben können. Stattdessen heißt es vom Versorger: Die Gaspreise bleiben stabil, der Strompreisdeckel sorgt für Entlastung. Tatsächlich werden die GSW-Kunden jedoch mehr für Energie ausgeben müssen.

Der Arbeitspreis für Strom steigt demnach zu Jahresbeginn um netto 17,75 Cent beziehungsweise brutto 21,12 Cent pro Kilowattstunde (kWh). Dabei wurden die Preise erst im Oktober um 19 Prozent angezogen.

Der Grundpreis in den Stromtarifen bleibe hingegen über den Jahreswechsel unverändert, kündigen die GSW-Verantwortlichen an. „Beispielhaft bedeutet das für einen Kunden im Tarif „GSW-Fashion“ mit einem über Monate gleichmäßig verteilten Jahresverbrauch von 3000 Kilowattstunden Mehrkosten von monatlich brutto 52,81 Euro gegenüber den zum 1. Oktober gültigen Preisen. Das entspricht einem Plus von 59,6 Prozent“, rechnen die Anbieter vor. Bei dem teureren, aber flexibleren Tarif „Strom Privat Basis“ heißt das, statt 43,75 Cent je kWh werden dann 52,06 Cent fällig. Hochgerechnet auf das Jahr bei einem angenommenen Verbrauch von 3000 kWh kommen 63,36 Euro oben drauf.

Dennoch entlaste der von der Bundesregierung gedeckte Strompreis die Verbraucher. Bereits ab Januar sollen die Verbraucher für 80 Prozent ihres Jahresbedarfs maximal 40 Cent pro Kilowattstunde bezahlen. Mit den neuen Preisen ab 2023 liegen die GSW da deutlich drüber. „Wenn die Deckelung der Strompreise wie angekündigt beschlossen wird, würde dies eine deutliche finanzielle Unterstützung für unsere Kunden bedeuten“, sagt GSW-Geschäftsführer Jochen Baudrexl.

Anpassung bei Wärmestromprodukte höher

Eine Anpassung der Stromtarife sei momentan nämlich unumgänglich. „Die Marktpreise sind seit 2021 exorbitant gestiegen. Auch wenn sich die Handelspreise derzeit etwas erholen, liegen sie immerhin noch das Zehnfache über den üblichen Preisen.“ Das führe dazu, dass sich die Bezugskosten im kommenden Jahr drastisch erhöhen. Zudem wären die Transportkosten und die im Strompreis enthaltenen Umlagen enorm gestiegen.

„Ein Kunde in der Grundversorgung mit einem beispielhaften Verbrauch von 3000 Kilowattstunden im Jahr wird durch die Strompreisbremse monatlich um 16,5 Prozent entlastet. Sein vorheriger monatlicher Abschlag wird um 26 Euro auf 132 Euro reduziert – bei elf Teilbeträgen pro Jahr“, gibt der Geschäftsführer an.

Bei den Wärmestromprodukten wie „GSW-Strom Nachtspeicher“ oder „GSW- Strom Wärmepumpe/Wallbox“ falle die Anpassung allerdings höher aus, da das Preisniveau tiefer als bei den Standardprodukten liege.

Gaspreise bleiben stabil

Für Gas sollen die Kunden hingegen vorerst nicht mehr bezahlen. „Die Preise bleiben zum 1. Januar stabil“, kündigt Baudrexl an. Mit den aktuellen Tarifen bleibe sein Unternehmen sogar noch unter dem gedeckelten Gaspreis von zwölf Cent pro Kilowattstunde. Der ist von der Bundesregierung für die Gaspreisbremse spätestens ab März vorgesehen.

Mit Blick auf 2023 gehen die Verantwortlichen der GSW aber davon aus, dass Fernwärme gleichfalls teurer wird. Dabei ist die Preisgestaltung von sogenannten Index-Werten (Holz, Gas) abhängig, und diese Rohstoffkosten steigen bekanntlich. Die GSW begrüßen daher nach eigenen Angaben den Vorschlag der Expertenkommission, dass die Bundesregierung ebenso auf die Fernwärme einen Preisdeckel setzt. Das würde ihre Fernwärme-Kunden spürbar entlasten.

Alle GSW-Kunden bekommen in den kommenden Tagen Post aus Kamen. In dem Schreiben werden sie darüber informiert, was sie im neuen Jahr für ihren Strom bezahlen müssen. Die Abschlagshöhe, die ab dem 1. März greift, werden die GSW ihren Kunden mit der Jahresverbrauchsabrechnung 2022 mitteilen. Die Abschläge werden danach automatisch angepasst. Ihnen sei bewusst, dass jede Preisanpassung bei den Kunden mit Sorgen und Fragen verbunden sein kann, sagen die Versorger. Sie bieten daher in ihren Kundencentern wie gewohnt Beratungsgespräche an.

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