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"Großer Mist": Bönener Defibrillator-Dieb gesteht Tat sofort

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Von: Jana Peuckert

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© Pinger

Bönen/Unna. Sebastian Bieberschulte, Vorsitzender der Gemeinschaft Bergmannssiedlung, und Ulrich Schmidt, Vorsitzender der Siedlergemeinschaft Borgholz konnten es gar nicht glauben, als sie vom Diebstahl des Defibrillators erfuhren, den die beiden Gemeinschaften für Notfälle angeschafft hatten (wir berichteten).

Donnerstag wurde der Täter im Amtsgericht Unna zu einer Freiheitsstrafe von sechs Monaten auf Bewährung verurteilt. Der 27-Jährige gab den Vorwurf sofort zu.

Es war in den frühen Morgenstunden des 17. September vergangenen Jahres. Er habe einiges getrunken und sei auf dem Heimweg gewesen, als ihm am Hauseingang an der Borgholzstraße 2 der Defibrillator ins Auge fiel. „Ich habe ihn mit nach Hause genommen“, erklärte der Bönener. Warum er das getan hatte, könne er nicht erklären: „Es war aus dem Moment heraus. Er hing da halt und war am Blinken“, so der Angeklagte. „Sie wissen aber schon, wofür das Gerät ist“, fragte der Richter mit eindringlichem Ton. „Ja, zum Wiederbeleben.“

Später habe er den Defibrillator zurückbringen wollen. Da aber Leute an dem Haus gestanden hätten, habe er den Rückzug angetreten. Auch an eine Selbstanzeige habe er gedacht. Aber: „Die Polizei war schneller.“ Ein Anwohner hatte den Diebstahl nämlich bemerkt und hatte ihn bis zu seiner Haustür verfolgt. Danach hatte der Beobachter die Polizei verständigt, die dann sofort auf die Spur des 27-Jährigen kam.

Das sei der größte Mist gewesen, den er in seinem Leben bislang gemacht habe, gab der Bönener zu. Und er hatte schon einiges auf dem Kerbholz, wie der Vorsitzende der Akte entnahm. Insgesamt sieben Vorstrafen brachte der Angeklagte gestern mit. Auslöser seiner Straftaten sei immer wieder der Alkohol gewesen, befand der Richter. Seit dem Vorfall mit dem Defibrillator habe er aber keinen Alkohol mehr getrunken, beteuerte der Angeklagte.

Ihm sei schon bewusst, wie wichtig der Apparat ist, und sei froh, dass er in der Zeit nicht gebraucht wurde. Beschädigt habe er das etwa 2.000 Euro teure Gerät aber nicht. Als Bewährungsauflage muss der Bönener für die Dauer von zwei Jahren mit einem Bewährungshelfer zusammenarbeiten und 200 Euro an die Deutsche Herzstiftung zahlen.

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