„Stände fehlen nicht“, bestätigte Marko Richter, Kassierer des Heimatvereins Kerspell Fle-ik, „aber die Besetzung ist teils neu.“ Corona habe einige dazu bewegt aufzuhören, ergänzte Vereinsvorsitzende Heike Kleineweischede. „Wir konnten einige junge Leute, die ins Dorf gezogen sind, motivieren, mitzuhelfen. Sie lernen so auch das Gemeinschaftsgefühl kennen.“ Eine Verjüngung im Verein sei wünschenswert und angesagt.
„Scheu braucht auch niemand zu haben. Wir lernen doch an und begleiten.“ Wilko Hücking und Sven Rüter zum Beispiel lernten backen. Die beiden sind Nachfolger von Hans Rau und Karl Wegener, standen die Nacht über am Backofen. „Wir haben auch ein neues Haferflockenbrot im Angebot“, so Kleineweischede. Ausgegeben wurde das wie der Bauernstuten an der Tür des Backhauses. „Aus reiner Vorsicht. Zum Schutz der Helfer und der Besucher haben wir beschlossen, alles ins Freie zu verlagern.“ Sich aufzuwärmen war aber bei eher frühlingshaften Temperaturen am Samstagnachmittag auch gar nicht nötig.
Alle hätten den Markt vermisst, meint Richter. Das Budendorf war zuletzt 2019 aufgebaut worden. „Die Sehnsucht war groß. Im vergangenen Jahr mussten wir ja kurzfristig noch absagen“, blickte Richter zurück. Der Adventsmarkt mit dem ganzen Vorlauf, der Bastelei und Backerei sei wichtig für ein intaktes Vereinsleben. „Wir haben dabei soviel Spaß“, unterstrich Kleineweischede.
Neue Ideen kommen den Flierichern beim Basteln ebenfalls. Eine davon ist Upcycling. Das Eichenholz eines alten Stalls vom Hof Disselhoff findet unter anderem Verwertung in Adventsgestecken. „Zum Beispiel diese Häuschen dort sind aus dem Holz.“ Dann bekam der Verein ein altes Eiserkucheneisen geschenkt mit dem Kommentar: „Machen sie was draus.“ Gesagt, getan. Tannengrün und Wichtel und schon ist‘s ein originelles Stehrümchen.
Fündig werden auf dem Fliericher Adventsmarkt nicht nur die Großen, die Schmuck für die Vorweihnachtszeit suchen und finden. Der fünfjährige Jaro Liermann suchte sich am Holzspielzeugstand von Barbara Plümpe gleich zwei Landschaften aus, die Lummerland ähneln. „Er hat zuhause eine Märklin-Eisenbahn. Die Landschaften seien neu im Angebot, so die Verkäuferin, wie so einiges. Plümpe nutzte die Auszeit, um ihr Angebot auszubauen.
Für die musikalische Adventsstimmung sorgte der Evangelische Posaunenchor Flierich unter der Leitung von Cornelia Röhr.