Nach einem gescheiterten Verhandlungsanlauf vor einigen Wochen wurde der Fall nun neu verhandelt. Der Mann aus Bönen dachte nach wie vor nicht daran, die Vorwürfe einzuräumen. Im Gegenteil: Er habe nur zu dem Fahrradladen gehen wollen, die Mädchen hätten ihm den Weg versperrt, die ganze Zeit gelacht und er habe rauskriegen wollen, warum sie das taten, warum sie sich über ihn lustig machten. Aufgrund seiner geringen Deutschkenntnisse habe er sie aber nicht verstanden. In keiner Weise habe er die jungen Frauen sexuell berührt oder berühren wollen. Und er habe auch nichts von Sex gesagt. Er sei unschuldig.
Die beiden Zeuginnen wurden gehört und sie schilderten das Geschehen auf eindrückliche Weise, wirkten nach wie vor angefasst und angewidert. Im Detail beschrieben sie, wie sie dem Angeklagten immer wieder „Nein“ sagten, wie sie ihn aufforderten, sie nicht mehr zu berühren. Und das habe er sehr wohl verstanden. „Wir haben klipp und klar Nein gesagt“, erinnerte sich eine von ihnen mit sichtlichem Unbehagen. Der Bönener blieb dennoch bei seiner Version: „Ich sage, dass das alles gelogen ist.“ So etwas habe er schlicht und ergreifend nicht getan.
Die Richterin hatte jedoch keine Zweifel, dass sich das Ganze so abspielte, wie von den beiden Zeuginnen dargestellt. Sie seien glaubhaft gewesen und hätten ohne Belastungstendenz ausgesagt. Auch hätten sie gar keinen Grund gehabt, ihn zu Unrecht zu belasten. Die Folge: 1750 Euro Geldstrafe für den Mann.