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Bönener lassen es Silvester besonders ausgiebig krachen

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Von: Sabine Pinger

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Das große Feuerwerk-Sortiment im Rewe-Markt war nach eineinhalb Tagen restlos ausverkauft
Von Krisen und Sparzwang war im Supermarkt nichts zu spüren: Die Bönener kauften dort sogar mehr Raketen und Böller als in früheren Jahren. © Privat

Funken in Gold, Silber, Rot und Blau. Fontänen und Feuerräder, dazu lautes Krachen aus allen Richtungen: Gefühlt dauerte das Silvesterfeuerwerk stundenlang – deutlich länger als sonst. Dass tatsächlich mehr Feuerwerkskörper verkauft wurden als vor der Pandemie, bestätigt Adam Karwoth. In seinem Rewe-Markt in Bönen waren Raketen, Knaller und Co. bereits am Freitagnachmittag ausverkauft.

Bönen - Trotz Energiekrise, Inflation und Preissteigerungen in fast allen Bereichen haben die Bönener demnach beim „Knallen“ nicht gespart. Im Gegenteil: Nach den Böllerverboten der vergangenen zwei Jahre hatten sie offenbar große Nachholbedarf. Karwoth hat das geahnt. „Ich habe bewusst mehr bestellt – und es war trotzdem zu wenig“, berichtet er

Verkauft werden durfte die Pyrotechnik ab Donnerstag, am Freitag gegen 15 Uhr konnten Karwoth und seine Mitarbeiter nur noch Tischfeuerwerk anbieten. „Besonders schnell waren die Raketen verkauft, das Familiensortiment. Sehr stark nachgefragt waren außerdem Batterien, also alles, was man nur einmal anzünden muss und dann genießen kann“, berichtet der Kaufmann. Auch die Sortimente in den Discountern sollen ruckzuck vergriffen gewesen sein, wie er von Kunden gehört hat. Zwar hätte der Rewe-Markt-Geschäftsführer mit noch mehr bestellten Krachern mehr Umsatz machen können, doch ist er ganz froh, sich nun das aufwendige Einlagern sparen zu können. „Dafür gelten strenge Auflagen.“

Feuerwerk begeistert nicht alle

Sein Kollege Maximilian Sauer vom Edeka-Markt hat sich hingegen bewusst dafür entschieden, keine Feuerwerkskörper zu verkaufen. „Mal sehen, wie sich das entwickelt. Aber erst mal bleibe ich dabei“, gibt Sauer an.

Ähnlich gemischt ist die Meinung bei den Bönenern. Während die einen nach der zweijährigen Abstinenz begeistert Böller um Böller in Brand steckten, mussten sich andere um verängstigte Kinder und Haustiere kümmern. Gerade Hundebesitzern käme ein generelles Böllerverbot recht, wie aus den sozialen Netzwerken im Internet zu entnehmen ist. Unter anderem wird dort nach einem Vierbeiner aus Heeren-Werve gesucht, der sich vor den Böllern so erschreckt hat, dass er panisch davongelaufen ist.

Hinzu kommen die enorme Feinstaubbelastung, der Reinigungsaufwand nach dem Spektakel und einige verletzte Zündler. Auch die Mitglieder der Bönener Feuerwehr hätten ohne Feuerwerk eine ruhigere Nacht gehabt: Sie mussten rund um den Jahreswechsel zu fünf Brandeinsätzen ausrücken, die durch Böller und Raketen ausgelöst wurden.

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