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Eigenbetrieb wartet auf Zustimmung der Einwohner für Breitbandausbau

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Von: Sabine Pinger

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Glasfaserausbau soll vorangehen
Noch fehlen etliche Meter Glasfaser in Nordbögge. © Privat

Schnell im Internet surfen, Daten herunterladen oder streamen– davon träumen noch immer viele Bönener. Sie leben an den sogenannten Weißen Flecken, in denen die moderne Glasfasertechnologie noch nicht angekommen ist.

Dabei hat sich die Gemeinde bereits 2016 für das Förderprogramm zur Beseitigung eben dieser Weißen Flecken beworben. Im Frühjahr 2017 stellte Bönen gemeinsam mit Kamen und Bergkamen den entsprechenden Antrag, im Sommer des Jahres ging der vorläufige Bewilligungsbescheid des Bundes über 6,45 Millionen Euro ein, im Oktober der des Landes NRW ebenfalls über 6,45 Millionen Euro.

Seitdem müssen sich die Bönener in Geduld üben, insbesondere die Bewohner des nördlichen Ortsteils. Schließlich kämpfen die Nordbögger seit Jahren für ein schnelles Netz. Die eigene Initiative in Kooperation mit dem Anbieter Helinet aus Hamm hat ihnen jedoch wenig Erfolg gebracht, viele sind enttäuscht. Jetzt soll es das Weiße-Flecken-Programm jedoch endlich richten.

Der im Februar 2018 gegründete Eigenbetrieb Breitband Kamen-Bönen-Bergkamen hat inzwischen alle Bewohner angeschrieben und um Einverständnis gebeten, dass die Installation der Hausanschlüsse vorgenommen werden darf. Bis Ende 2024 soll die Maßnahme dann endlich abgeschlossen sein.

Ortsvorsteherin sieht große Vorteile im Ausbau

Wie Doris Cyplik allerdings feststellt, sind viele ihrer Nachbarn verunsichert, ob sie dieser Vereinbarung tatsächlich zustimmen sollen oder nicht. Der „Reinfall“ mit der Helinet habe sie skeptisch gemacht. Zudem befürchteten viele, dass sie am Ende die Kosten für den Hausanschluss selbst übernehmen müssten. „Viele haben Vorbehalte“, schildert die Ortsvorsteherin. Sie hält es hingegen für enorm wichtig, dass die Anwohner ihre Häuser ans Glasfasernetz anschließen lassen. „Das kostet sie gar nichts, macht nichts kaputt und steigert den Wert der Immobilien“, stellt die Nordböggerin fest. Selbst diejenigen, die kein Internet nutzen möchten, hätten also nur Vorteile.

Auch die Angst, dass die Bauarbeiten die Vorgärten ruinieren könnten, entkräftet Doris Cyplik. „Die Leitungen werden von den Bürgersteigen durch Leerrohre in die Keller und Häuser geschossen“, erklärt sie. Und sollten dennoch vereinzelt Tiefbauarbeiten vonnöten werden, würden die Verantwortlichen dafür sorgen, dass hinterher alles wieder hergerichtet wird. „Das ist eine Chance für uns und unser Dorf“, versichert die Christdemokratin.

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