Seitdem müssen sich die Bönener in Geduld üben, insbesondere die Bewohner des nördlichen Ortsteils. Schließlich kämpfen die Nordbögger seit Jahren für ein schnelles Netz. Die eigene Initiative in Kooperation mit dem Anbieter Helinet aus Hamm hat ihnen jedoch wenig Erfolg gebracht, viele sind enttäuscht. Jetzt soll es das Weiße-Flecken-Programm jedoch endlich richten.
Der im Februar 2018 gegründete Eigenbetrieb Breitband Kamen-Bönen-Bergkamen hat inzwischen alle Bewohner angeschrieben und um Einverständnis gebeten, dass die Installation der Hausanschlüsse vorgenommen werden darf. Bis Ende 2024 soll die Maßnahme dann endlich abgeschlossen sein.
Wie Doris Cyplik allerdings feststellt, sind viele ihrer Nachbarn verunsichert, ob sie dieser Vereinbarung tatsächlich zustimmen sollen oder nicht. Der „Reinfall“ mit der Helinet habe sie skeptisch gemacht. Zudem befürchteten viele, dass sie am Ende die Kosten für den Hausanschluss selbst übernehmen müssten. „Viele haben Vorbehalte“, schildert die Ortsvorsteherin. Sie hält es hingegen für enorm wichtig, dass die Anwohner ihre Häuser ans Glasfasernetz anschließen lassen. „Das kostet sie gar nichts, macht nichts kaputt und steigert den Wert der Immobilien“, stellt die Nordböggerin fest. Selbst diejenigen, die kein Internet nutzen möchten, hätten also nur Vorteile.
Auch die Angst, dass die Bauarbeiten die Vorgärten ruinieren könnten, entkräftet Doris Cyplik. „Die Leitungen werden von den Bürgersteigen durch Leerrohre in die Keller und Häuser geschossen“, erklärt sie. Und sollten dennoch vereinzelt Tiefbauarbeiten vonnöten werden, würden die Verantwortlichen dafür sorgen, dass hinterher alles wieder hergerichtet wird. „Das ist eine Chance für uns und unser Dorf“, versichert die Christdemokratin.