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Die Solingers in Bönens Fritz-Winter-Straße - der reinste Horror

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Von: Markus Liesegang

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Horror-Fan Mike Solinger bringt den Grusel in die Fritz-Winter-Straße.
Horror-Fan Mike Solinger bringt den Grusel in die Fritz-Winter-Straße. © Liesegang

Fritz-Winter-Straße in Bönen, eigentlich keine Ecke zum Fürchten. Außer am 31. Oktober: Zu Halloween wandelt sich das Anwesen der Familie Solinger in ein Horrorhaus.

Bönen – Ein roter Luftballon wartet scheinbar auf die Kinderhand. Doch im Gulli davor: „Pennywise“, der Horrorclown aus dem Film „Es“ nach der Vorlage von Stephen King. Dessen Phantasiewelt spielt eine Hauptrolle im Halloween-Theater, das die Familie Solinger in der an sich beschaulichen Eigenheimsiedlung Fritz-Winter-Straße aufgebaut hat.

Von Stephen King inspiriert

Hausherr Mike Solinger ist Fan des literarischen Grusels. Nun hat er die vergangenen zwei Wochen damit verbracht, seinen Vorgarten und die Garageneinfahrt mit allerlei Schrecken auszustatten. Erschrecken der vorbeischauenden Kinder ist das Ziel. Vor dem Süßen wartet auf die Halloween-Spaziergänger am Montag Saures.

Die Solingers: Papa Mike, Marlon, Mathilda und Mama Moni.
Die Solingers: Papa Mike, Marlon, Mathilda und Mama Moni. © Liesegang Markus

„Die Schale mit den Süßigkeiten steht dort hinten“, deutet Solinger auf eine dunkle Ecke am Ende des Sanitätszeltes. Am Eingang begrüßt Mathilda die Gäste. Nicht die achtjährige Tochter der Familie leibhaftig, sondern ihr in Ketten gelegtes Ebenbild – angelehnt an den Film „Kettensägenmassaker“. Das Gesicht ist blutverschmiert, der Duschvorhang dahinter ebenso. Die weiter quicklebendige Mathilda wird am Montag den Todesengel geben, ein Baby meucheln. So hat es sich die Familie ausgedacht. Mutter Moni mint eine abtrünnige Nonne, die das Kind zur Welt gebracht hat. Mathilda ist vom Vater infiziert worden mit den Faible für den Horror. „Den Film „Es“ habe ich schon heimlich mit Papa geguckt“, gibt sie zu. Angst hätte sie keine – nur im echten Leben vor Spinnen.

Nebelmaschine unterm Kanibalentopf

Mathildas Bruder Marlon verzichtet am Montag auf die Verkleidung, er ist in die Planung und Bastelei vorher aber eingebunden. Zahlreiche Schaufensterpuppen, oder Teile davon, mussten mit Bauschaum und Farbe in Form gebracht werden. Eindrucksvoll der Torso, der durchgegart aus dem Kochtopf gefischt wird. Den Dampf simuliert eine Nebelmaschine.

„Ebay-Kleinanzeigen“, lautet die Antwort von Mike Solinger auf die Frage nach der Quelle des Rohmaterials. Drei echte Särge hat er über die Plattform in Köln, Dortmund und Krombach gefunden. Dort im Sauerland stand einer aus Eiche auf dem Dachboden eines alten Gehöfts. „Vielleicht wollte der Bauer vorsorgen?“, rätselt Solinger.

Leiche „Sofie“ ein Urlaubssouvenir

Vorne im Vorgarten liegt ein Mädchen im Fichtensarg. „Die lag am dänischen Nordseestrand“, erzählt der Grusel-Fan vom eigenen Fund. „Aus einiger Entfernung wirkte die richtig echt.“ Aber Mike und Bruder Thorsten Solinger hielten sich Nase zu und transportierten „Sofie“ auf dem Autodach heim. „Die hat fürchterlich gestunken. Es ist eine Sexpuppe. Wahrscheinlich haben sich Seeleute damit vergnügt.“

Aus dem diesjährigen Herbsturlaub in Schweden brachte die Familie einige Kleintier-Skelette mit. „Und da stehen ja überall verlassene Häuser. Marlon wollte unbedingt in einen solchen ,Lost-Place’“, berichtet Solinger von Inspirationen. Der 13-Jährige entdeckte ein echtes Familienalbum. Wieder ein Accessoires für die Halloween-Geschichte, die Solingers am 31. Oktober zum fünften Mal erzählen.

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