Das Bestreben, Bönen zu einer herzsicheren Gemeinde zu machen, gibt es dabei schon seit zehn Jahren. Damals gründetet sich der Verein Definetz und setzte sich das ehrgeizige Ziel, die Gemeinde flächendeckend mit solchen elektronischen Lebensrettern auszustatten. Die Mitglieder warben bei Unternehmen und Organisationen um Spenden, bei Vereinen und Gemeinschaften um Mithilfe. Zwei Studenten des Instituts für Raumplanung an der Technischen Universität Dortmund erarbeiteten sogar ein System und Kriterien, nach denen öffentlich zugängliche Defibrillatoren in Kommunen sinnvoll stationiert werden sollen. Als Beispiel diente ihnen die Gemeinde.
Inzwischen gibt es 32 solcher Lebensretter im Ort, wie der Definetz-Vorsitzende Friedrich Nölle angibt. Drei davon seien zurzeit allerdings außer Betrieb. Dafür sind andere rund um die Uhr nutzbar. Sie hängen unter anderem an der Gartenstraße 18 an der Garagenwand, im Foyer der Sparkassen-Geschäftsstelle (von 5 bis 24 Uhr), im Eingang des Bestattungshauses Schulte (Notklingel benutzen), neben dem Eingang der Kita Immanuel in Nordbögge und an der Fassade des Alten Bahnhofs Lenningsen.
Gut versorgt mit Defibrillatoren ist darüber hinaus das Industriegebiet. Die beiden Betriebsstätten von Becker Stahl, RP Technik, die Firma Turboflex Rautex, die Gea Farm Technologies und Kik verfügen über entsprechende Geräte. Zudem sind viele Arztpraxen in der Gemeinde, die Marien-Apotheke und die Apotheke am Brunnen ausgestattet, natürlich die Feuerwehr, das DRK in Bönen sowie die Goetheschule. Und die Fußballer des VfK Nordbögge können sicher sein, dass in einem Notfall wie bei dem EM-Spiel Hilfe nah ist. In ihrem Vereinsheim hängt ein Laien-Schockgeber, ebenso wie beim Tennisverein Rot-Weiß Bönen.
Trotz der verhältnismäßig guten Abdeckung könnte alles noch besser sein, sagt Friedrich Nölle. Wenn es nach ihm ginge, wäre die Gemeinde längst herzsicher. „Wir stellen aber fest, dass die Bereitschaft, sich um diese Dinger zu kümmern, nachgelassen hat“, bedauert er. Damit, die Lebensretter anzuschaffen und aufzuhängen, sei es nämlich nicht getan. „Es entstehen Folgekosten“, weiß der Vereinsvorsitzende. Die werden zum Beispiel für die regelmäßig erforderliche Wartung fällig oder für die Versicherung.
Wer wissen möchte, wo in seiner Nähe ein Laien-Defibrillator greifbar ist, findest dies auf der Internetseite definetz.online/defikataster-hp.