Darüber hinaus seien die ökologischen Konsequenzen ein bedeutsames Kriterium. „Jegliche Baumaßnahmen müssen bezüglich ihrer Umweltauswirkungen beurteilt werden“, fordern die Grünen. Wie wirkt sich der Flächenverbrauch auf das Mikroklima aus, wie auf Artenvielfalt und Hochwasserschutz? Um solche Fragen zu beantworten, müssten Tiere und Pflanzen in den betreffenden Bereichen erfasst, der Artenschutz bewertet und überlegt werden, wie sich der Flächenverbrauch ausgleichen lasse.
Beim Bauen selbst wünschen sich die Grünen einen ökologischen Standard. Das heißt unter anderem, dass bei Baustoffen die CO2-Bilanz berücksichtigt wird. Beton mit dem Hauptbestandteil Zement weist beispielsweise einen extrem klimaschädlichen Wert auf. Bei der Erzeugung einer Tonne Zement werden laut Heinrich-Böll-Stiftung bis zu 600 Kilogramm CO2 freigesetzt. Die weltweite Zementproduktion verursacht demnach viermal so viel Kohlendioxidausstoß wie der gesamte internationale Flugverkehr. Heimische Hölzer binden hingegen das Gas.
„Neubaugebiete müssen – wenn überhaupt – mit städtebaulichem und ökologischem Augenmaß geplant werden. Sie dürfen keine pauschalen Angebote darstellen, sondern müssen sich am Bedarf orientieren“, so Lange. Und den gibt es in Bönen, wie die Verwaltung berichtet. Das belege die demografische Entwicklung, der steigende Bedarf an Kitas und das Wachsen der Grundschulen, fügen die Grünen an. „Ob und wie diesem Bedarf in Anbetracht der aktuellen Zinsentwicklung und der massiv steigenden Preise entsprochen werden kann, ist sorgfältig zu prüfen“, weist der Fraktionssprecher gleichwohl auf den Einbruch in der Baubranche hin.
„Die Erfassung, Bewertung und Bilanzierung dieser Kriterien im Kontext mit dem möglichen städtebaulichen Nutzen muss alleinig die Grundlage aller Entscheidungen für oder gegen eine Bebauung sein“, fassen die Grünen zusammen. Das gelte genauso für das Gebiet „Auf der Kiße“. „Wir werden dafür sorgen, dass ein wertiges, sachkundiges Gutachten für das Baugebiet in die Entscheidungsfindung einfließt“, versprechen sie. Dabei solle der sogenannte Naturwald, der sich auf der Zechenbrache gebildet hat, umfassend beurteilt sowie der Boden auf eventuelle Altlasten geprüft werden. Unbedingt müsse jedoch das gesamte Plangebiet betrachtet werden und nicht nur das kleine Waldstück. Sollte das allerdings stehen bleiben, müsse es gepflegt und aufgewertet werden, sodass es als Rückzugsort für Tiere langfristig erhalten bleibt.