Der Fragebogen umfasste Fragen zur Ortsmitte, warum und wie oft die Bönener das Gemeindezentrum aufsuchen, zu ihren Erwartungen und Wünschen für die Ortsmitte und zum Wochenmarkt. Die Antworten hätten gezeigt, heißt es in der Auswertung der Gemeinde, dass der überwiegende Teil der Bürger mit Bönen spontan den Bahnübergang verbindet, an dessen Beseitigung die Verwaltung arbeite – ein Projekt, das aber noch eine Dekade benötigt.
„Eine große Zahl der Teilnehmer nimmt Bönen als unattraktiv, langweilig, verschlafen und leblos wahr. Dem stehen andererseits Äußerungen entgegen, die Bönen als kleine, dörfliche, überschaubare und ruhige Gemeinde, als schönen Wohnort bewerten.“ Bemängelt werde der Zustand der Fußgängerzone und der Bahnhofstraße, fehlende Angebote für Kinder und Jugendliche, die Verkehrsbelastung, fehlende Gastronomie- und Einkaufsmöglichkeiten. Das Nahversorgungsangebot werde dagegen positiv bewertet.
Alles trifft zu, räumt die Verwaltung ein: „Als Grundzentrum verfügt Bönen zwangsläufig nicht über die Angebote größerer Städte und soll sich primär auf die Nah- und Grundversorgung konzentrieren. Erfreulich ist, dass immerhin 48 Prozent der Befragten ein bis zwei Mal pro Woche und 21 Prozent sogar täglich das Ortszentrum besuchen – vornehmlich um Supermärkte und Apotheken aufzusuchen.“
Vermisst werden in der Ortsmitte vor allem Aufenthaltsqualität, Veranstaltungen und Events, gastronomische Betriebe und die Möglichkeit eines Einkaufsbummels sowie Kultur- und Freizeitangebote. Alles Merkmale, die auch künftig in der Ortsmitte eine große Relevanz bei den Befragten besitzen. Auf der Wunschliste vieler Bürger wurden Angebote für Jugendliche und Kinder genannt und konkret ein Weihnachtsmarkt sowie Floh-/Trödelmärkte, Musikveranstaltungen und Stadtfeste.
Nur 36 Prozent der Teilnehmer besuchen den Wochenmarkt, 82 Prozent derjenigen, die ihn nicht besuchen, nennen als Grund das unattraktive Angebot. Einem Teil der geäußerten Mängel will die Verwaltung mit der Beauftragung der Deutschen Marktgilde begegnen, die deutschlandweit 200 Märkte betreut.
Die Probleme der Bahnhofstraße und der Fußgängerzone seien bekannt und würden bearbeitet, heißt es in einer Stellungnahme aus dem Rathaus. Dem Wunsch nach mehr Veranstaltungen hofft die Gemeinde im Rahmen ihrer engen finanziellen Mittel besser begegnen zu können. Mit dem Projekt „Mit(te)machen!“ möchte die Gemeinde mit engagierten Bürgern kleinere Projekte auf den Weg bringen, um das Zentrum zu beleben. Auf die Ansiedlung attraktiver Geschäfte habe die Gemeinde aber keinen Einfluss, „das entscheiden die Unternehmen selbst“.