Demnach soll der zunächst geplante Linksabbieger zugunsten eines begrünten, 3,25 Meter breiten Mittelstreifens wegfallen, da er ohnehin nur bis zum Wegfall des Bahnüberganges Bestand hätte. Diese Achse soll sich an den Baumbestand der Fußgängerzone anschließen. Zudem sollen zwei barrierefreie Parkplätze geschaffen werden. Geparkt wird in Längsaufstellung, dabei sollen laut Verwaltung möglichst viele Stellplätze erhalten bleiben. Der südliche Behindertenparkplatz soll im Bereich der heutigen Taxistände liegen, der nördliche östlich der vorgesehenen Querungshilfe. Den nördlichen Parkstreifen wollen die Planer auf Wunsch der Volksbank verkleinern, damit die schräg aufgestellten Parkstände der Bank noch angefahren werden können.
Der Vorschlag lag nun den Mitgliedern des Haupt- und Finanzausschusses vor. Eine Abstimmung darüber erfolgte aber am Donnerstagabend nicht. Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen hat eine Alternative ausgearbeitet und zuvor an die Beteiligten verteilt. Darüber sollen sich die Ratsmitglieder bis zur nächsten Sitzung Gedanken machen sollen.
Die Grünen wollen nach eigenem Bekunden mit ihrem Vorschlag die Aufenthaltsqualität, die klimatische Wirksamkeit, die Verkehrsraumgestaltung und die Fahrradfreundlichkeit mehr in den Vordergrund rücken. Sollte der Plan der Gemeinde hingegen umgesetzt werden, gäbe es einiges zu bemängeln, zum Beispiel die geringen Gehwegbreiten. Zudem müsste ein Baum gefällt werden, um Raum für den Behindertenparkplatz zu schaffen, und die in der Straßenmitte vorgesehenen Bäume würden Fußgängern im Sommer nicht genügend Schatten bieten und Hitzeinseln begünstigen. Die Aufenthaltsqualität würde ebenfalls darunter leiden.
Alternativ schlagen die Grünen vor, auf den Mittelstreifen zu verzichten und dafür die Bürgersteige breiter zu gestalten. Die Querungshilfe könnte nach ihrer Vorstellung auf eine Breite von 2,50 Meter verringert werden, die Linksabbiegerspuren gleichfalls schmaler ausfallen. In den Parkstreifen wünschen sie sich Bäume, im südlichen Bereich eine Bank zwischen den Bäumen. „Auf der Nordseite werden so im Sommer schattige Bereiche entlang des Gehweges ermöglicht“, begründen die Antragsteller diese Idee.
Auch in einem neugestalteten Eckbereich Bahnhofstraße/Bachstraße sowie an weiteren Stellen entlang der Bahnhofstraße könnten Bänke stehen und für Aufenthaltsqualität sorgen. Zwar reduziere sich die Zahl der Parkplätze durch die Anordnung der Bäume in den Parkstreifen, das könne aber durch acht Fahrradbügel im Straßenraum kompensiert werden. „So entstehen 16 zusätzliche Fahrradstellplätze.“
Den städtebaulichen Bezug zur Fußgängerzone wollen die Grünen über die Materialwahl herstellen. Wie in der Fußgängerzone könnten die Seitenbereiche der Bahnhofstraße rot gepflastert werden. „Dadurch ergibt sich ein ähnliches Bild: graue Fahrbahn mittig, beidseitig Baumreihen und dann rote Gehwegflächen“, heißt es im Antrag.
Der „Planungsstand Bahnhofstraße Ost“ steht am Donnerstag, 20. Oktober, auf der Tagesordnung der Gemeinderatssitzung in der Aula des Marie-Curie-Gymnasiums. Das Gremium tagt dort öffentlich ab 18 Uhr.