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Bönener Hausbesitzer wartet auf Genehmigung zum Fällen seines Baumes

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Von: Sabine Pinger

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Die Baumwurzeln haben die Kellerwand beschädigt.
Die Baumwurzeln haben die Kellerwand beschädigt. © Pinger

BÖNEN - Generell sind Bäume eine schöne Sache. Sorgen sie allerdings für Schäden, dann hört die Freude auf.

So ging es zumindest Dirk Eickhoff. Und deshalb hat er die Gemeinde gebeten, einen Störenfried an seiner Grundstücksgrenze fällen zu dürfen.

Der Baum überragt die Doppelhaushälfte des Böneners um ein ganzes Stück. „Durch die dichten Blätter fällt im Sommer kein Licht. Deshalb haben wir an der Wand des Zimmers meines Sohnes im Obergeschoss ständig Schimmel“, berichtet Eickhoff. Doch das ist für ihn nicht das Schlimmste. „Die Wurzeln drücken gegen die Kellerwand“, hat er festgestellt. Dadurch wurde diese stark in Mitleidenschaft gezogen. Als praktisch begabter Mensch konnte Eickhoff glücklicherweise selbst Hand anlegen und hat den Schaden vorerst repariert. Bleibt der Baum stehen, ist es jedoch nur eine Frage der Zeit, wann der nächste auftritt.

Gemeinde sagt Ortstermin zu

Auch das Pflaster rund um den Baum musste sich der Naturgewalt beugen und wurde hochgedrückt. Dirk Eickhoff sieht darin eine gefährliche Stolperfalle, insbesondere für diejenigen, die nicht mehr so gut zu Fuß sind. Im August meldete Eickhoff sich deshalb zum ersten Mal im Rathaus. Ihm wurde versprochen, dass jemand käme und sich die Situation ansehen würde. Dann geschah erstmal nichts.

Erst am 12. Oktober sei ein Schreiben an den Kreis Unna herausgegangen, der laut Gemeinde für die Angelegenheit zuständig sei, so Eickhoff. Im Dezember wollte er sich mehrmals nach dem Stand der Dinge erkundigen, bekam aber jeweils keine Auskunft. Im neuen Jahr wurde er endlich mit der zuständigen Sachbearbeiterin verbunden. Dirk Eickhoff fragte sie nach der zugesagten Baumbesichtigung. Die habe längst durch Mitarbeiter des Bauhofes stattgefunden, und der Baume stünde demnach weit genug vom Haus entfernt, bekam er zur Antwort. „Daraufhin wollte ich wissen, wie weit der Baum denn vom Haus entfernt sei“, so der Hauseigentümer. Doch die Verwaltungsmitarbeiterin sei nicht bereit gewesen, ein entsprechendes Computerprogramm zu öffnen und nachzusehen. Das habe sie ihm ganz klar gesagt.

Eickhoff beschwerte sich umgehend bei der Gemeinde. „So behandelt man doch keinen Bürger“, ärgert er sich. Knapp zehn Minuten später bekam er einen Anruf von einer Angestellten des Kreises, die einen Besichtigungstermin binnen der nächsten zwei, drei Tage zusagte. Der hatte bis dahin nämlich doch noch gar stattgefunden.

Inzwischen waren Mitarbeiter des Bauhofes aber vor Ort. Ob Eickhoff den Baum fällen darf oder nicht, weiß er trotzdem noch nicht. Der Fall ist in Bearbeitung, heißt es dazu aus dem Rathaus.

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