Aktion zur deutsch-türkischen Zechengeschichte

Bönen - Nachdem der Integrationsrat der Gemeinde 2015 zusammen mit Senioren- und Behindertenbeirat das vierte Internationale Frühstück im Foyer des Marie-Curie-Gymnasiums veranstaltete, planen die Mitglieder um den Vorsitzenden Senay Oturak für 2017 erneut eine größere Veranstaltung. Die soll sich der gemeinsamen Geschichte von deutschen und türkischen Bergleuten widmen und unter dem Motto stehen: „Mein Kumpel vom Pütt“.
Auch diesmal sollen nach der Planung Oturaks Behinderten- und Seniorenbeirat wieder mit im Boot sein. Die Idee hinter der Veranstaltung sei die Geschichte des Bergbaus in Bönen, die sowohl Deutsche als auch viele Türken vor Ort verbindet. „Wie hart und teilweise gefährlich die Arbeit unter Tage war, wie groß aber auch die Kameradschaft unter den Bergleuten, das ist ein Stück gemeinsamer Geschichte, an die wir erinnern wollen“, sagte Oturak in der Sitzung des Beirates am Donnerstagabend im Rathaus. Das sei der Ausgangspunkt für eine Veranstaltung, für die der Titel „Mein Kumpel vom Pütt“ angedacht sei.
Die Idee sei, deutsche und türkische ehemalige Bergleute als Zeitzeugen zu Wort kommen zu lassen, die ihre Geschichte erzählen. Gerade jüngere Bönener wüssten nur noch sehr wenig über die jüngere Geschichte der Gemeinde, die mit der Zeche eng verbunden sei. Deshalb wäre es schön, auch mit den Bönener Schulen zusammenzuarbeiten und das Thema beispielsweise im Kunstunterricht umzusetzen. So könnte sich auch eine Ausstellung anschließen. Ruth Tietz wies darauf hin, dass eine Zusammenarbeit mit dem Gemeindearchiv in diesem Zusammenhang ebenfalls hilfreich sein könnte, um alte Fotografien vom Leben auf der ehemaligen Zeche Königsborn III/IV zu sichten. Möglicherweise können aber auch Bönener noch Fotomaterial beisteuern.
Als Veranstaltungsort komme eigentlich nur der Förderturm in Frage, herrschte Einigkeit unter den Mitgliedern des Integrationsrates. „Es könnte allerdings schwierig werden, noch einen freien Termin im Turm zu bekommen, da dieser übers Jahr gut gebucht sei“, gab Ralf Maczkowiak zu bedenken. Hier müssten bald Gespräche mit dem Förderverein geführt werden. Erst dann könne auch ein verbindlicher Termin für die angedachte Veranstaltung genannt werden.
Zusätzliche Anregungen für sein Projekt will sich der Integrationsrat demnächst in Lünen holen, wo bereits ein ähnliches Projekt durchgeführt wurde.