Bislang hat der Strukturstärkungsrat, der über die Verteilung der Fördergelder entscheidet, jedoch noch keine Entscheidung getroffen. Ein Stein auf dem Weg könnte sein, dass nach den Richtlinien ein Neubau keine Hochschule aufnehmen darf. Das Programm ist vielmehr auf Transfer ausgerichtet, soll in erster Linie Arbeitsplätze schaffen.
Davon geht Bonkamp bei dem Bönener Vorhaben aber durchaus aus. Bis zu 100 Mitarbeiter könnten seiner Ansicht nach im Campus arbeiten. „Wir würden den Wissenstransfer damit beflügeln“, sagt er. Noch sei das Projekt daher nicht vom Tisch, auch wenn es möglicherweise vom Bau- zum Netzwerkprojekt umgestaltet werden muss. „Es konkretisiert sich.“
Eine erste Bewilligung in Höhe von 1,5 Millionen Euro hat hingegen bereits das Projekt „Scncwave/Surfwrld“ in Werne bekommen. Auf dem brachliegenden Gelände der Zeche Werne sollen eine Forschungseinrichtung und ein Surfpark in Kombination entstehen. Weiter im Rennen sind ein digitales Lerncenter in Bergkamen, die Wissenswerkstatt „Digital Valley Ruhr-Ost“, das Wasserstoffentwicklungsprojekt „H2-Power Ruhr-Ost“ und das Spitzencluster für Kreislaufwirtschaft Value in Lünen sowie das Werkstoffforum in Schwerte. Darüber hinaus wurden Machbarkeitsstudien für den „Zukunftscampus Gesundheits- und Sozialwirtschaft“, für das „Design Lab – Zentrum für Digitalisierung im Asset Management und die industrielle Instandhaltung für die Prozessindustrie“ in Kamen und für „Scncwave/Surfwrld“ in Werne vom Kreistag in Unna beschlossen.
Bei der Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) in Unna wurde inzwischen ein Programmbüro mit vier Mitarbeitern eingerichtet. Sie sollen das Fünf-Standorte-Programm in der Region koordinieren. 1,6 Millionen Euro wurden dafür aus dem Fördertopf genommen. Das Projektbüro der Business Metropole Ruhr in Essen erhält zudem in den kommenden drei Jahren rund 1,8 Millionen Euro, um das Programm umzusetzen. pin