In Bönen hatte die Gemeinde für den heutigen Samstag eine Sperrmüllabfuhr angeboten, die allerdings nicht kostenlos ist. „Bis Freitag hatten sich nur zwei Bürger bei der Gemeinde angemeldet“, bestätigt Fachbereichsleiter Robert Eisler. „Viele haben ihre Keller selbst leer geräumt und ihr beschädigtes Inventar weggebracht. Oft hat das mit Nachbarschaftshilfe oder Freunden, die mit angepackt haben, geklappt.“ Wo im Einzelfall jemand gar nicht weiß, wie er seinen Keller ohne Hilfe leer räumen und den Sperrmüll abtransportieren soll, der könne sich auch an die Verwaltung wenden. „Da werden wir auch eine Lösung finden“, so Eisler.
Was passiert nun weiter mit den Sperrmüllbergen an der Industriestraße? Normalerweise übernehmen die Kunden eine Vorsortierung, wenn sie Sperrmüll zum Wertstoffhof an der Fritz-Husemann-Straße bringen. Nach dem Hochwasser landet aber erst einmal alles auf einem großen Haufen, bestätigt Martin Döbber. Ist eine Sortierung da überhaupt noch möglich?
„In Lünen, wo normalerweise der Sperrmüll aus Bergkamen von der EBB angeliefert wird, findet eine Vorsortierung statt und Wertstoffe werden rausgezogen. Das funktioniert unter normalen Umständen ganz gut“, erläutert Döbber. „Bei den Mengen, die zurzeit in Bönen landen, ist das nicht mehr möglich, weil wir dafür weder Maschinen noch das Personal haben. Da können wir nur eine oberflächliche Sortierung vornehmen.“ Anschließend landet der Sperrmüll in der Müllverbrennungsanlage in Hamm. Dort arbeite man mit Hochdruck daran, dass der Müll in Bönen schnellstmöglich abgefahren werden kann.
Werden die Bönener Bürger die zusätzlichen Kosten am Ende auf ihrer Rechnung finden? „In diesem Sonderfall werden die entstehenden Kosten natürlich nicht auf die Allgemeinheit, also über die Abfallgebühr, umgelegt, sondern aus Mitteln des allgemeinen Haushaltes aufgebracht“, versichert Fachbereichsleiter Robert Eisler.