Die Idee dahinter: Manche haben zu viel und schmeißen Lebensmittel ungenutzt weg, andere sind darauf angewiesen, ihren Speisentisch durch Spenden „aufzustocken“. Bisher unterstützt bereits die Tafel Bedürftige in der Gemeinde mit ihrer Lebensmittelausgabe, die kommt aber inzwischen angesichts der steigenden Nachfrage nicht zuletzt durch die explodierenden Preise einerseits und der sinkenden Lebensmittelspenden der Unternehmen andererseits kaum mehr hinterher.
„Wir wollen keine Konkurrenz sein, sondern eine Ergänzung“, betont Detlef Belter. Dass es für die verschiedenartigen Lebensmittel – Obst, Gemüse, Mehl, Nudeln, Milch, Eier – in diesen schwierigen Zeiten dankbare Abnehmer gibt, lasse sich am Umschlag, an den immer wieder wechselnden Waren, sehen, die im Regal oder im Kühlschrank zu finden sind.
Während bei der Tafel ein Berechtigungsnachweis vorgezeigt werden muss und Mitarbeiter Taschen füllen und ausgeben, wird im Bodelschwingh-Haus nicht kontrolliert. Das ist diskret, birgt aber auch ein Risiko. „Wer sich schämt, Hilfe in Anspruch zu nehmen, kann hier auch mal ungesehen herein huschen und sich bedienen“, sagt Belter.
Er räumt ein, die Selbstbedienung könnte auch dazu verleiten, sich den Einkauf zu sparen und zuzugreifen. „Wir setzen auf die Fairness der Menschen, dass nur die sich bedienen, die wirklich bedürftig sind. Und dass sie nur so viel mitnehmen, wie sie brauchen, und dem nächsten Besucher auch noch was übrig lassen.“ Heißt im Klartext: Bitte nicht die ganze Kiste Äpfel mitnehmen, sondern nur das, was gebraucht wird, und auch an andere denken.
Belter hofft, dass auch weiterhin Menschen von zu Hause oder nach ihrem Einkauf Lebensmittel vorbeibringen, damit die Dank-Bar funktioniert. „Zur Not füllen wir auch selber mal die Regale aus unseren Diakoniegeldern auf, damit Bedürftige immer etwas vorfinden“, so der Pfarrer.
Zugänglich ist die Dank-Bar im Eingangsbereich des Gemeindehauses montags bis samstags von 9 bis 18 Uhr. In dieser Zeit können Lebensmittel gebracht und geholt werden.