Insgesamt würde das Areal zwischen Zechenstraße und Nordkamp damit rund 90 000 Quadratmeter umfassen, inklusive des Wald-Biotops, das sich auf der Zechenbrache entwickelt hat. Dass die Grünen im Frühling ausgerechnet der Planungsvariante zugestimmt haben, bei der von dem Forst kaum noch etwas übrig bleibt, verwunderte die Genossen nach eigenen Angaben damals schon. Jetzt warf Brüggenhorst den Grünen vor, angesichts der vorgesehenen Abholzung und Flächenversiegelung die eigenen, „grünen“ Prinzipien über Bord geworfen zu haben.
Lange verteidigte sich und seine Fraktion. „Um es noch mal ganz deutlich und einfach für die zu sagen, die gerne etwas missverstehen möchten: Unsere Zustimmung zum Baugebiet ist davon abhängig, wie die ökologische Bilanzierung aussieht. Wir haben von Anfang an gefordert, dass die ökologische Wertigkeit bilanziert werden muss und von dem Ergebnis unsere Bewertung der Planungen und deren Umsetzung abhängig gemacht. Wie sich die Planungen weiterentwickeln, werden wir aktiv beeinflussen“, kündigte er an.
Noch werde schließlich „nur“ über die Aufstellung des Bebauungsplanes entschieden, nicht über die Umsetzung. „Die Bönener Grünen sind nicht grundsätzlich dagegen, dass in Bönen neuer Wohnraum gebaut wird. Wir knüpfen aber ganz klare Bedingungen an unsere Zustimmung zu Bauprojekten.“
Thomas Köster von der SPD argumentierte etwas sachlicher als seine Parteigenossin Brüggenhorst. „Wir haben uns schon im April schwer getan, einer Variante zu folgen, die zu wenig Grün erhält – insbesondere, wenn wir über eine ökologisch wertvolle Fläche sprechen, die sich 40 Jahre lang entwickelt hat.“ Durch die nun angedachte Erweiterung käme er zu der Frage, ob man soviel Bauland überhaupt braucht, und ob man dafür so viel Grün opfern muss. „Wir könnten uns vorstellen, dass die Fläche gegenüber des Kleingartenvereins und den Notunterkünften ausreichen würde.“
Seine Fraktion votierte also gegen den Vorschlag der Verwaltung, das Plangebiet um die beiden Flächen zu erweitern, auf Basis der bevorzugten Entwurfsvariante einen Bebauungsplan aufzustellen und das Beteiligungsverfahren einzuleiten. Von den übrigen Ausschussmitgliedern wurden die Genossen aber überstimmt.
Dabei herrschte in der Vorwoche noch Einigkeit im Ausschuss für Planen, Bauen, Umwelt. Die Mitglieder dort haben den Beschlussvorschlag der Gemeinde einstimmig an den Rat empfohlen. Die endgültige Entscheidung fällt nun am Donnerstag, 20. Oktober. Dann tagt der Gemeinderat ab 18 Uhr öffentlich in der Aula des Marie-Curie-Gymnasiums.