Auf das Aufbrechen der Tür sei verzichtet worden, berichtet Kreis-Sprecher Volker Meier. „Das wäre nur bei Gefahr im Verzug möglich gewesen.“ Man habe aber schon Kenntnis davon gehabt, dass der Hund regelmäßig gefüttert und ausgeführt wurde. „Die eingesetzten Kräfte haben dann auf die betreffende Person gewartet, die das übernommen hat.“
Bekanntlich hat der Kreis das Tier später in die Obhut eines Hundefachmanns gegeben. Die Halter, die offenbar von ihrer Reise zurückgekehrt sind, wurden aufgefordert, den Hund ein weiteres Mal durch einen amtlichen Veterinär untersuchen zu lassen. „Das ist noch nicht geschehen“, erläutert Meier am Montagmorgen. Geklärt werden müsse etwa auch die Frage, ob die Wohnung eine ausreichende Größe zur Haltung des Tieres vorweise.
Der Kreis hatte den Vorfall und seine Intervention am Samstagabend publik gemacht. Dass die Behörde sich an einem Wochenende in einer Pressemitteilung erklärt, ist eher ungewöhnlich. Offensichtlich war dies eine Reaktion auf teils wenig ausgewogene Kommentare in den sozialen Medien. Von „massiven Drohungen gegen die Hundebesitzer“ sprach der Kreis Unna selbst.
Mittlerweile kursiert auch ein Foto im Netz, das den Hund zeigen soll. Das Tier schaut bei halb heruntergelassenen Rollladen traurig aus einem Fenster. Auch soll es – online verbreitet – eine Reaktion der betroffenen Hundehalter geben.
Über das Geschehen in Bönen berichtete zunächst „Ausblick am Hellweg“. Demnach hat der private Hundeschutzhof „Lifetime for dogs“ den Fall im Netz öffentlich gemacht. Unter dem Ursprungspost hätten sich bereits bis zum Samstagmorgen über 1000 Kommentare gesammelt, heißt es.
Eine speziell Richtlinie, wie lange man Hunde allein lassen könne, gebe es nicht, sagt Kreis-Sprecher Meier. „Das hängt natürlich auch vom Tier selbst ab“, betont er.